Mit junger Besetzung ins Abstiegsduell nach Fürth

Fuerth H03 Hirschle 300Es fällt erst auf den zweiten Blick auf, mit welch junger Besetzung der FC Memmingen (17. Platz / 32 Punkte) derzeit den Abstiegskampf in der Regionalliga Bayern zu meistern versucht. Zieht man die alten Hasen Kapitän Martin Dausch (36 Jahre) und Torhüter Martin Gruber (32) ab, brachte die restliche Startelf beim 0:0 gegen den TSV Rain zuletzt gerade mal ein Durchschnittsalter von 21,7 Jahren und damit eine überschaubare Anzahl an Regionalliga-Einsätzen aufs Feld. Damit unterscheidet sich die Altersstruktur nur unwesentlich von der U23-Mannschaft der SpVgg Greuther Fürth (18. Platz / 28 Punkte) bei der am Samstag um 14 Uhr in Burgfarrnbach das nächste Kellerduell ansteht.

Die Fürther Bundesliga-Reserve wird angeführt von den beiden Ex-Profis Daniel Adlung (34) und Felix Baumgärtel (32). Die beiden Routiniers mit etlichen Zweit- und Drittliga-Einsätzen wurden in der Winterpause aus Schweinfurt beziehungsweise Elversberg an ihre alte Wirkungsstätte zurückgeholt, um dem Talentschuppen Stabilität zu geben und ein klares Zeichen zu setzen, dass die Liga unbedingt als Unterbau für die Profis gehalten werden soll. Adlung und Baumgärtel sind mit Ihrer Erfahrung gegen Memmingen dabei. Auf der anderen Seite muss der gerade erst wieder zurückkehrte Dausch ein Spiel Sperre wegen seiner fünften Gelben Karte absitzen. Wenn FCM-Trainer Fabian Adelmann, Stürmer Dominik Stroh-Engel ( der zuletzt von der Bank kam) nicht von Beginn an aufbietet, könnte der Memminger Altersschnitt den von Fürth noch unterbieten.

“Das ist der Weg, den der FC Memmingen zuletzt gegangen ist und weiterhin gehen wird“, sagt Adelmann zu seiner jungen Besetzung, „es sind alles gute Jungs, die werden in zwei, drei Jahren richtig gute Regionalliga-Spieler sein können. Sie brauchen halt aber Zeit“. Und das ist heuer der Knackpunkt, denn die Zeit läuft im Abstiegskampf davon. In den noch ausstehenden fünf Spielen kann es der FCM aber noch aus eigener Kraft packen.

Beim „kleinen Kleeblatt“ erwartet Adelmann eine zähe Angelegenheit, „wobei es für beide Mannschaften nur darum geht zu punkten. Es ist ein klassisches Abstiegsduell, in dem Fürth einen Tick mehr unter Druck steht, die drei Punkte einzufahren."

Angesichts der aktuellen Lage werfen die FCM-Verantwortlichen schon einmal einen genaueren Blick auf die Abstiegsrelegation, an der die Regionalligisten auf den Rängen 16 und 17 mit den beiden Bayernliga-Zweiten aus Nord und Süd möglicherweise heuer nur einen Platz ausspielen. Hintergrund ist die Sollstärke der Regionalliga mit 18 Teams. Die Würzburger Kickers kommen aus der 3. Liga dazu. Sollte Insolvenzclub SV Türkgücü München die Spielerlaubnis für die Regionalliga erhalten, ergäbe das für die Saison 2022/2023 ein ungerades Feld mit 19 Mannschaften. In die diesem Fall erwägt der Bayerische Fußballverband erneut mit 20 Vereinen an den Start zu gehen. Dann würden sich zwei Teilnehmer aus Relegation qualifizieren. Den Durchführungsmodus wird der BFV jedoch erst kurz vor Beginn der runde festlegen.

 

Foto (C) Siegfried Rebhan (im Bild eine Szene aus dem Hinspiel mit Torschütze Timo Hirschle im roten Trikot)

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