FC Memmingen will nach Betriebsunfall vorne mitmischen

Trainingsauftakt 02 300Eine neue Spielklasse, neue Gegner und etliche neue Gesichter. Nach dem Regionalliga-Abstieg steht für den FC Memmingen eine Art Neuanfang in der Bayernliga Süd an. Wie schnell der „Betriebsunfall“ behoben werden und in die Spitzenliga des bayerischen Amateurfußballs zurückgekehrt werden kann, vermag momentan keiner bei der bisherigen Nummer eins im Allgäu zu sagen.

Mit dem TSV Kottern gibt es nun einen Bayernliga-Kontrahenten in direkter Nachbarschaft. Angesichts der starken Konkurrenz durch die Mitabsteiger TSV 1860 Rosenheim und SV Schalding-Heining, den Zweitvertretungen des FC Ingolstadt und TSV 1860 München sowie einigen ambitionierten Teams wie der SpVgg Kirchanschöring und den TSV Landsberg mit dem Ex-Sechziger Sascha Mölders als Spielertrainer wäre es vermessen, den sofortigen Wiederaufstieg als Ziel auszugeben. Zumal es durch die Abgänge auch einen größeren Umbruch in der Memminger Mannschaft gibt.

Nicht ganz neu ist der künftige Cheftrainer: Stephan Baierl soll es richten, den Umbau bewältigen und dafür sorgen, dass der FCM eine gute Rolle spielt und möglichst oben mitmischt. Der Ulmer, der den FCM schon einmal über eineinhalb Spielzeit äußerst erfolgreich coachte, war schon im Winter der Wunschkandidaten gewesen. Nach dem Ausstieg von Fabian Adelmann hat es nun geklappt und FCM-Präsident Armin Buchmann ist zuversichtlich, dass Baierl den Umbruch meistern und den Fußball-Club in eine gute Zukunft führen kann. Buchmann macht die Regionalliga-Rückkehr zeitlich nicht fest, betont aber, dass es in Memmingen durch den Bau des Multifunktionsgebäudes schon bald nachhaltige Rahmenbedingungen und eine gute Perspektive aus dem Umfeld heraus auch für die sportliche Entwicklung in allen Bereichen geben wird.

Personell ist noch einiges im Fluss und die Transferzeit geht ohnehin noch länger, so dass vermutlich der Kader selbst bis zum Saisonbeginn mit dem Eröffnungsspiel am 15. Juli beim TSV Kottern noch nicht finalisiert sein dürfte. Mit Fabian Lutz (TSV Landsberg), Yannik Maurer (SC Ichenhausen) und Maximilian Rupp (TSV Neu-Ulm) kehren drei ehemalige Memminger an ihre frühere Wirkungsstätte zurück. Mit Mehmet Ali Fidan konnte ein Torjäger von Türkspor Ulm ins Allgäu gelockt werden. Er kommt mit der Empfehlung von 23 Saisontreffern in der württembergischen Verbandsliga. Dazu gesellen sich junge Talente wie der 2,01 Meter große Innenverteidiger Flemming Schug (FV Illertissen U19), Micha Bareis und Gustav Agbodemegbe (beide SSV Ulm 1846 U19 / Junioren-Bundesliga). Zwei, drei Namen hat der Sportliche Leiter Thomas Reinhardt noch auf dem Zettel.

Geblieben ist auch ein Stamm um die Routiniers und Ex-Profis Dominik Stroh-Engel und Martin Dausch sowie die treuen Eigengewächse Nicolai Brugger, Jakob Gräser, Matthias Moser oder David Remiger. Aus dem eigenen Nachwuchs wurden elf A-Junioren übernommen, die sich zunächst über die U21-Mannschaft beweisen wollen. Der FC Memmingen stellt übrigens durch den geschafften Klassenerhalt der U21 als einziger Bayernliga-Verein einen Unterbau direkt darunter in der Landesliga.

Im Trainerstab gibt es weitere Veränderungen. Baierls Co-Trainer ist Bernd Maier, der auch schon in der Jugendarbeit in Memmingen tätig war. Von dort rückt auch Torwart-Trainer Guido Greubel nach oben. Mit ihm hat Baierl schon in Ulm gut zusammengearbeitet. Harald Rehklau bleibt als Athletik-Coach im Team. Die U21 wird weiterhin von Besim Miroci und Oliver Greiner betreut.

Bevor es losgeht, bestreitet der FCM im Juli noch einige weitere Testspiele. In Ennahofen geht es am 2. Juli (14 Uhr) gegen den württembergischen Oberligisten SSV Reutlingen. Am 5. Juli steht beim SC Unterrieden ein Ablösespiel für Roland Wohnlich an, der nach vielen Jahren seit frühester Jugend in Memmingen sportlich kürzertritt und zu seinem Heimatclub zurückkehrt. Die Generalprobe vor dem Punktspielstart steigt am 9. Juli gegen den Nord-Bayernligisten Don Bosco Bamberg.

 

Foto (C) Siegfried Rebhan

 

 

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