Bayernliga-Derby: Schluss mit lustig

Kottern A03 LIENERT 300Der TSV Kottern will Revanche für die Niederlage im Hinspiel, der FC Memmingen will die Macht im Allgäu bleiben. Warum das Bayernliga-Derby ein Fußball-Fest werden kann, beleuchtet die Allgäuer Zeitung vor dem Bayernliga-Derby:

Als fußballerisches Schmankerl ging das Hinspiel-Derby zwischen dem TSV Kottern und dem FC Memmingen nicht in die Geschichte ein. Allerdings mögen sich beide Mannschaften beim 2: 1-Sieg des FCM im Duell der Allgäuer Bayernligisten am ersten Spieltag auch noch in der personellen und spielerischen Findungsphase gesteckt haben.
Aus Sicht der Fußball-Genießer im Allgäu könnte also im zweiten Aufeinandertreffen am Samstag (14 Uhr) in Memmingen mehr Potenzial stecken. Die Hinrunde in der Fußball-Bayernliga ist absolviert, sieben Punkte trennen den TSV Kottern (9. Platz/25 Punkte) vom FCM (4./32). Wie die Form der beiden Mannschaften vor dem Derby ist, was die beiden Trainer sagen und welche Spieler im Fokus stehen – die AZ -Derby-Vorschau liefert Antworten.

Formanstieg und Formdelle

Der TSV Kottern durchlebt gerade die erfolgreichste Phase in dieser Bayernliga-Saison. Seit Anfang Oktober ist die Mannschaft von Trainer Frank Wiblishauser ungeschlagen, sammelte zehn Punkte aus vier Spielen. Vielleicht hätte es sogar die volle Ausbeute gegeben, wäre Julian Feneberg nicht beim Wiblishauser-Debüt gegen Erlbach (0: 0) vom Platz geflogen … Gemessen an den Ergebnissen erlebt auch der FC Memmingen einen erfolgreichen Herbst, war acht Spiele ungeschlagen. Zuletzt allerdings gab es einen Dämpfer, mit der 1: 3-Heimniederlage gegen Gundelfingen. Dabei wirkte der FCM besonders in der Anfangsphase schläfrig – das sollte sich im Derby nicht wiederholen. „Ich denke, dass die Niederlage gegen Gundelfingen eher für größere Motivation beim FCM sorgt“, sagt Wiblishauser. FCM-Trainer Stephan Baierl beschreibt das 1: 3 gegen Gundelfingen als „gebrauchten Tag. Insgesamt haben wir uns aber stabilisiert.“

Grafik SaisonverlaufDer Wiblishauser-Effekt

Trainerwechsel während einer Saison und ihre Auswirkungen gehören zu den größten Fußball-Mysterien. „Die Qualität hatte die Mannschaft schon immer. Wir haben bisschen was geändert, jetzt belohnen sich die Jungs für ihren Aufwand“, sagt Wiblishauser. „Die eine Erklärung gibt es dafür nicht. Wir haben mehr Spielglück – die jüngsten Siege waren aber allesamt verdient.“ Die jüngsten positiven Ergebnisse sorgten für eine ordentliche Portion Selbstvertrauen beim TSV Kottern. „Wir fahren natürlich nicht nach Memmingen, um dort einen schönen Nachmittag zu erleben. Wir wollen dort drei Punkte holen“, sagt der Ex-Profi.

Baierls Taktik-Experimente

Gegen Gundelfingen setzte FCM-Trainer Baierl zunächst auf eine Dreier-/Fünferkette, änderte die Taktik aber nach einer Viertelstunde. „Wir hatten Gundelfingen anders erwartet“, gestand Baierl. Martin Dausch rückte dann aus der Abwehr ins Mittelfeld, mit Dominik Stroh-Engel wurde ein weiterer Routinier zu Beginn der zweiten Hälfte eingewechselt. „Dodo ist natürlich gegen Kottern auch eine Option für die Startelf“, sagt Baierl. Die endgültige Formation gibt der 46-Jährige aber erst am Spieltag bekannt.

Spieler im Fokus

In allen bisher 17 Saisonspielen stand Fabian Lutz für den FCM auf dem Platz (zwei Tore, vier Assists). Der Mittelfeldspieler, zu Saisonbeginn vom TSV Landsberg nach Memmingen zurückgekehrt, gehört neben Kapitän Nicolai Brugger zu den Dauerbrennern in Baierls Team. „Mit Kottern gibt es eine gesunde Rivalität. Wir sind jedenfalls bereit für das Derby“, sagt Lutz. Beim TSV Kottern präsentierte sich zuletzt Sezer Yazir in Top-Form. Der 30-jährige, variabel einsetzbare Offensivspieler fehlte in dieser Saison öfters, erzielte aber vier Tore in den letzten drei Spielen. „Da geht schon noch mehr“, sagt Yazir. „Der Trainerwechsel hat uns jedenfalls gut getan. Jetzt wollen wir in Memmingen gewinnen.“

Personal-Planungen

Gute Nachrichten für die Fans: Fast alle Spieler stehen für das Derby bereit. Beim FCM fehlt Ardian Morina. „Er wird vermutlich vor der Winterpause nicht mehr zum Einsatz kommen“, sagt Baierl. Martin Dausch war nach dem Gundelfingen-Spiel leicht angeschlagen, sollte aber für Samstag fit werden. Spielpraxis in der zweiten Mannschaft sammelten zuletzt Oktay Leyla und Jakob Gräser, beide stehen vor der Rückkehr in den Kader. Frank Wiblishauser muss auf Julian Feneberg (Rippenbruch) verzichten.

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Von Tobias Giegerich - Allgäuer Zeitung vom 04.11.2022 - Foto (C) Ralf Lienert

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