„Vorne mitspielen“ war zu Saisonbeginn das Ziel des FC Memmingen in der Fußball-Bayernliga Süd, nachdem das Gründungsmitglied aus der Regionalliga Bayern abgestiegen war. Der sofortige Wiederaufstieg wurde nicht ausgegeben, was angesichts der starken Konkurrenz vermutlich auch vermessen gewesen wäre. Jetzt ist Winterpause, die Vorrunde ist gespielt und auch einige Begegnungen der Rückrunde sind bereits ausgetragen worden. Eine Zwischenbilanz: Die Runde hatte bislang einige Höhen und Tiefen. Der Mitabsteiger SV Schalding-Heining scheint an der Tabellenspitze schon enteilt zu sein. Aber um den zweiten Tabellenplatz, der am Ende zu den Aufstiegsspielen zur Regionalliga berechtigt, tobt ein heißer Kampf. Sechs, sieben Mannschaften dürfen sich berechtigte Hoffnungen machen. In den vergangenen Wochen ist das Feld noch enger zusammengerückt. Mittendrin ist der FC Memmingen.
Auswärts läuft es für die Mannschaft von Trainer Stephan Baierl ganz passabel. Ausbeute und Leistung stimmen zumeist. Der Knackpunkt lieg zuhause. Hier wurden zu viele Punkte liegen gelassen. Fünf, sechs, sieben Zähler mehr und die Memminger wären selbst Meisterschaftskandidat. Möglich gewesen wäre es. Besonders schmerzlich waren die Derby-Niederlagen gegen den FC Gundelfingen und den TSV Kottern. Warum sich seine Jungs zuhause so schwertun, kann sich auch Baierl nicht recht erklären. Gerade die erfahrenen Spieler sollten mit dem Druck vor eigenem Publikum umgehen können.
Im Frühjahr heißt es nun, noch einmal voll anzugreifen. Personell könnte der FCM noch einmal zulegen, wenn Neuzugang Ardian Morina dann fit ist und auch Torhüter Martin Gruber nach seiner Knie-OP zurückkehrt. Bis auf Gruber blieben die Memminger von ganz großen Verletzungspech bislang verschont. Fast alle Positionen sind im großen Bayernliga-Kader aktuell doppelt besetzt. Im Winter sind personelle Veränderungen nicht ausgeschlossen. Durchaus möglich, dass der eine oder andere Spieler, der den Sprung nicht ganz geschafft hat, im Wechselfenster in der Winterpause auftaucht. Wenn es in dieser Spielzeit mit der Regionalliga-Rückkehr nicht klappen sollte, wird es in der nächsten Saison einen weiteren Anlauf geben. Für welche Konstellation auch immer, Baierl soll eine FCM-Mannschaft für die Zukunft aufbauen. Dazu gehört auch die Förderung von jungen Nachwuchsspielern. Hier ist beispielsweise Sturmtalent Noah Müller bereits in den Fokus gerückt.
Neben der sportlichen Baustelle läuft parallel auch das Großprojekt mit dem Multifunktionsgebäude e-con ArenaPark weiter. Trotz aller Unwägbarkeiten in diesen Zeiten geht es planmäßig voran, so dass im Sommer 2023 die Einweihung stattfinden kann. Bei dem Gebäude mit vier Ebenen läuft gerade der Stahlaufbau für die Skylounge, auch der Innenausbau hat bereits begonnen. Bei einem Neujahrsempfang, den der Verein für 14. Januar plant, soll schon einiges sichtbar sein. Dieser Empfang soll auch ein Ersatz für die Weihnachts- und Jahresabschlussfeier sein, auf die auch heuer noch einmal verzichtet wurde. Stattdessen hat der Fußball-Club 2.500 Euro an die Memminger Tafel gespendet. Der FCM-Partner VR-Bank Memmingen eG hat den Betrag verdoppelt. Für Schatzmeister Markus Kramer ist es wichtig, dass der FCM auch seiner sozialen Verantwortung gerecht wird. Dazu gehören neben dem Sportangebot und der Förderung für gut 250 Kinder und Jugendliche auch solche Aktionen.
Die Lokale - Ausgabe Dezember 2022 - Foto (C) Olaf Schulze