Fußball-Regionalligist FC Memmingen (FCM) will auf dem Arena-Gelände ein modernes Multifunktionsgebäude errichten, das rund vier Millionen kosten und das bis spätestens Ende Juni 2021 in Betrieb gehen soll. Mit dieser Investition, die laut FCM über ein langfristiges Darlehen sowie über Zuschüsse abgesichert werden soll, will der Verein die Stadioninfrastruktur deutlich verbessern. Als Ergebnis des Lizenzierungsverfahrens für die Dritte Liga hat der Deutsche Fußball-Bund (DFB) dem FC Memmingen mitgeteilt, dass dieser für eine Lizenzierung einige entscheidende Auflagen erfüllen müsste. Um diese Punkte geht es:
- Dem FCM „stinkt“ die Toilettensituation: „Das jahrelang diskutierte Toilettenthema trifft uns jetzt mit voller Wucht“, kritisiert FCM-Vorsitzender Armin Buchmann. „Seitdem wir am Regionalliga-Spielbetrieb teilnehmen, also seit neun Jahren, mahnen wir an, dass uns bei den sogenannten Risikospielen Toiletten für 3000 Stadionbesucher fehlen.“ Bei jenen Partien finde der komplette heimische Stehplatzbereich keine WC-Anlagen vor. „Das sind hygienische und ästhetische Zustände, die seit Jahren untragbar sind. Vonseiten der Stadt tut sich da aber gar nichts. Die ganze Situation ist beschämend“, so Buchmann.
Die Lösung läge im geplanten Multifunktionsgebäude auf der „Hintertorseite“ Richtung Bodenseestraße. Der FCM hat die Stadt nach eigenen Angaben bereits darum gebeten, dass sie ihm hierfür Baurecht einräumen möge. Wie berichtet, sagte Oberbürgermeister Manfred Schilder am Wochenende im Rahmen eines Empfangs für die Damen des ECDC Memmingen im Rathaus: Der Antrag des FC Memmingen sei „mitnichten schon durch sei“. Es sei „erst mal ein Entwurf, eine Idee des FC Memmingen“, über die man sprechen müsse. Nach den Vorstellungen des FC Memmingen soll es in dem neuen Gebäude einen großzügigen und barrierefrei erreichbaren Toilettenbereich geben, dessen Damen- und Herrentoiletten getrennt sind. Zehn Pissoirs sind angedacht.
- Elitestützpunkt ist nur ein „kleines Kabuff“: Ein weiterer Kritikpunkt Buchmanns ist der DFB-Stützpunkt mit dem Leistungszentrum des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV), das von der Stadt im „Weißen Haus“ auf dem Stadiongelände angesiedelt wurde – in einem acht Quadratmeter großen Raum.
- Ärgernis „Polizei-Container“: Ein Dorn im Auge ist Buchmann auch die Unterbringung der Polizeizentrale in einem Baucontainer. Bauunternehmer Otto Birk sagte bei einer Info-Veranstaltung des FCM am vergangenen Donnerstag: „Stadtrat Heribert Guschewski hat angemahnt, dass die Fenster des Containers viel zu klein sind.“ Sollte das Multifunktionsgebäude tatsächlich Realität werden, könnten darin sämtliche bisherige „K.-o.-Kriterien“ für eine Drittliga-Lizenzierung in gebündelter Form quasi mit einem Schlag ausgelöscht werden: Vorgesehen sind darin Mehrzweckräume in unterschiedlichen Größen für die Jugend, für Besprechungen und Schulungen sowie für Sanitäter, Polizei und Medien.
Hinzu kämen ein Kiosk und ein Balkon mit VIP-Plätzen, von denen aus man die Heimspiele des FC Memmingen verfolgen könnte. Die Etagen wären über einen Aufzug barrierefrei miteinander verbunden. Im Erdgeschoss des Neubaus hätte der Maschinenpark des Stadionpersonals seinen Platz.
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(Von Dominik Prähofer und Manfred Jörg - Memminger Zeitung vom 30.04.19 - Foto: Olaf Schulze)