Es ist ein vereinshistorischer Tag für den Fußball-Club Memmingen: Der Spatenstich für das Generationen- und Millionenprojekt Multifunktiongebäude ist gesetzt - jetzt wird gebaut. Unter 2G-Regel waren sehr viele Freunde, Partner, Sponsoren und Mitglieder des FC Memmingen in die Arena gekommen. Das Interesse war außerordentlich groß und es herrschte Aufbruchstimmung. Den Spatenstich nahm das FCM-Präsidium mit Oberbürgermeister Manfred Schilder sowie den Bau- und Bankpartnern vor.
Oberbürgermeister Manfred Schilder ist überzeugt davon, dass es am Ende ein gutes Ergebnis gibt: "Hier entsteht etwas Großartiges". Er zog nicht nur wörtlich den Hut vor den Verantwortlichen des FCM-Präsidums, die für ein solches Projekt ja auch in persönlicher Haftung stehen. Es sei ein richtiger Weg vor sportlichem Erfolg in die Infrastruktur zu investieren.
FCM-Präsident Armin Buchmann betonte, dass die Stadt Memmingen seit dem Bau des Stadions vor fast hundert Jahren bis heute der wichtige Partner des Vereins sei. Er dankte dem Oberbürgermeister für die Unterstützung, auch wenn es mal schwierig geworden sei und in Vier-Augen-Gesprächen Probleme gelöst werden. Ein Dank galt auch den beiden Hausbanken, die das Projekt gemeinsam unterstützen und dem Verein mit der besten Rating-Bewertung versehen hat, was für einen Fußballverein durchaus außergewöhnlich sei. Buchmanns Dank galt allen Anwesenden, die das Projekt unterstützen: "Es wurden uns so viele Hände gereicht".
Foto (C) Paul Meckes
MEDIENMITTEILUNG - Multifunktionsgebäude: Spatenstich für Generationenprojekt
Der Fußballclub Memmingen 1907 e.V. (FCM) hat nach dreijähriger Planungszeit den Spatenstich für ein Multifunktionsgebäude in der Arena vorgenommen – für den Allgäuer Traditionsverein ein „historisches Generationenprojekt“, das die nachhaltige Zukunft in vielen Bereichen sichern soll. Nach mehrfacher Überplanung liegt die aktuelle Kalkulation der Baukosten bei 4,35 Millionen Euro.
Die vier Ebenen des Gebäudes sind barrierefrei zu erreichen. Den Planungen liegt ein umfangreiches Brandschutzkonzept und ein aufwändiges Energiekonzept zugrunde. Aufgrund dessen fällt der beantragte KfW-Zuschuss deutlich höher als erwartet aus und wurde noch gewährt, obwohl das Förderprogramm der Bundesregierung kurz darauf zumindest vorübergehend eingestellt wurde.
Nachdem jetzt nach KFW 40 EE Standard gebaut wird, fallen zwar die Baukosten höher aus, wirken sich aber durch deutlich geringere Energiekosten in Zukunft positiv aus. Auf dem von der Stadt Memmingen durch Erbpacht zu entsprechenden Konditionen überlassenen Grundstück übernimmt der FC Memmingen die Finanzierung des Projekts.
Verwirklicht wird das Großprojekt mit vielen Partnern und Sponsoren, die sich hier in bisher beispielloser Weise engagieren und auch in schwierigen Planungsphasen immer wieder Antreiber waren. So sind bereits langfristige Partnerschaftsverträge in Millionenhöhe gezeichnet. Auch die beiden Hausbanken, die Sparkasse Schwaben-Bodensee und die VR-Bank Memmingen eG stehen in maßgeblicher Weise hinter dem Zukunftsprojekt. Ein besonderer Dank gilt den Vertretern der Stadt und der Verwaltung, die lösungsorientiert an der Verwirklichung mitgewirkt haben.
FCM-Präsident Armin Buchmann betont, dass durch die Baufinanzierung dem Spielbetrieb keinerlei Gelder fehlen werden. Die Finanzierung sei auch nicht von einer Spielklasse abhängig: „Wir schaffen das, egal ob wir Regionalliga, Bayernliga oder Landesliga spielen“. Im Umkehrschluss kann der FCM durch das Multifunktionsgebäude aber erhebliche Mittel erwirtschaften, die in den Sportbetrieb investiert werden und durchaus Perspektiven über die Regionalliga hinaus eröffnen können.
Maßgeblich wird nicht nur eine weitere Säule einer Einnahmequelle geschaffen, sondern auch die Infrastruktur so grundlegend verbessert, dass sich der FC Memmingen in allen Bereichen weiterentwickeln und die Nachwuchsförderung (Junioren-Campus) noch nachhaltiger gestaltet werden kann. Professionelle Bedingungen werden geschaffen, die den Spielern von der ersten Mannschaft bis hinunter zu den Bambini zugutekommen werden. Auch der Breitensport mit der Tischtennisabteilung wird berücksichtigt.
Ziel ist es, die ausgebildeten Fußballtalente entweder selbst zu halten oder zumindest entsprechende Transfererlöse zu erzielen, die wiederum in die eigene sportliche Entwicklung investiert werden. Damit werden laut Buchmann Grundlagen geschaffen, langfristig weiterhin im bayerischen Amateurspitzenfußball mitmischen zu können - und vielleicht eines Tages noch mehr.
Das 70 Meter lange Gebäude selbst fußt auf drei Säulen: Es werden zum einen längst erforderliche sanitäre Standards in der Arena geschaffen. Die multifunktionale Gestaltung bietet auf 900 qm und 4.500 Kubik umbautem Raum unter anderem Platz für Kabinen, Besprechungs- und Schulungsräume, Lagermöglichkeiten und einen Fitnessbereich. Kern ist ein großzügiger Gastro- und VIP-Bereich, der auch abseits von Fußballspielen genutzt und vermarket werden kann. Die drei Stockwerke bzw. vier Ebenen sind alle barrierefrei zu erreichen. Ein Aufzug wird eingebaut.
Imposant ist die Fassadengestaltung mit viel Glas, unter dem Dach wird eine Galerie eingezogen, die wie auch die Dachterrassen einen freien Blick in die Arena ermöglicht. Das Gebäude integriert sich trotz seiner Größe in den Alleecharakter des Stadions und bildet ein archetektonisches Pendant zur angrenzenden Tribüne und der Stadionhalle im Osten, die als Industriedenkmal gilt.
Mit dem ambitionierten Zeitplan sollen das Richtfest im Spätsommer 2022 und die Eröffnung bereits im Sommer 2023 erfolgen – dann mit dem „Solidaritätsspiel“ gegen den TSV 1860 München. Zur Erinnerung: In der Corona-Pandemie konnte das Pokalspiel gegen die „Löwen“ nicht wie geplant ausgetragen werden. Die Münchner kamen durch den Memminger Verzicht kampflos im Wettbewerb weiter und sicherten dem FCM zu, später kostenfrei in der Arena anzutreten. Die allermeisten Fans haben ihre „Pokalkarten“ behalten und sorgten damit für einen wichtigen Beitrag für die Liquidität des Fußball-Clubs in der Pandemiezeit. Diese Karten haben nun uneingeschränkt Gültigkeit für das besondere Spiel im Jahr 2023, egal wie die Karten-Preisgestaltung hier aussieht. Über die genauen Modalitäten wird dann rechtzeitig informiert.
Teilnehmer am Spatenstich (im Bild von links nach rechts):
Thomas Reichart, 3. Vorsitzender des Fußball-Clubs Memmingen 1907 e.V.
Andreas Müller, Geschäftsführer der Alois Müller GmbH
Prof. Dr. Kai-Uwe Marten, 2. Vorsitzender des FC Memmingen 1907 e.V.
Bernd Fischer, Vorstandsmitglied der Sparkasse Schwaben-Bodensee
René Schinke, Vorstand der VR-Bank Memmingen eG
Armin Buchmann, Präsident des Fußball-Clubs Memmingen 1907 e.V.
Markus Kramer, Schatzmeister des Fußball-Clubs Memmingen 1907 e.V.
Helmuth Barth, Vorsitzender des Finanzausschusses des FC Memmingen
Otto Birk, Otto Birk Bau und Hauptverantwortlicher der Baumaßnahme
Manfred Schilder, Oberbürgermeister der Stadt Memmingen
Zeittafel
- Sommer 2007: Eröffnung der neuen Memminger Arena, bemängelt werden über Jahre hinweg die fehlenden sanitären Einrichtungen bei größerem Zuschaueraufkommen
- April 2019: Vorstellung von ersten konkreten Planungen für ein Multifunktionsgebäude in der Arena
- Mai 2019: Positive Signale von Oberbürgermeister Schilder und der Stadtratsfraktionen für das Projekt, wenn der FC Memmingen die Finanzierung übernimmt
- Februar 2020: Vorstellung der überarbeiteten Gebäudeplanung
- Dezember 2020 : Zustimmung des Memminger Stadtrats zu den Bauplänen mit einer prozentualen Beteiligung an der Immobilie durch einen sogenannten langfristigen Mietkauf
- Februar 2021: Der Mietkauf wird nach rechtlichen Bedenken verworfen, der FC Memmingen schultert das Projekt jetzt allein, die Stadt stellt das Grundstück auf Erbpacht zu entsprechenden Konditionen zur Verfügung
- Juli 2021: Zustimmung des Bausenats des Memminger Stadtrats mit nur einer Gegenstimme nach weiterer Umplanung des Bauantrags
- August 2021: Zustimmung der FCM-Mitglieder zum Multiunktionsgebäude mit einem beeindruckenden Votum von 100 % und Genehmigung zur Aufnahme der notwendigen Kredite
- 27. Dezember 2021: Erteilung der Baugenehmigung durch die Stadt Memmingen
- Januar 2021: Zusage KfW-Zuschuss
- 29. Januar 2022: Spatenstich und Beginn der Baumaßnahme
- Spätsommer 2022: Richtfest (geplant)
- Sommer 2023: Einweihung mit dem ausstehenden „Solidaritätsspiel" gegen den TSV 1860 München
So soll es einmal aussehen:
Fotos/Animation/Pläne/Renderings (C) Otto Birk Bau, Melanie Pätzsch, Andreas Witzig
Die Chronologie der Planungen in der Berichterstattung:
KICKER: MILLIONEN-INVESTION IN DIE ZUKUNFT
MZ-BERICHT: ARBEITEN AN JAHRHUNDERTPROJEKT BEGINNEN
MZ-BERICHT: HISTORISCHER ABEND
MZ-BERICHT: GUTE AUSSICHTEN FÜR DEN FC MEMMINGEN
BAUSENAT GENEHMIGT MULTIFUNKTIONSGEBÄUDE
MZ-BERICHT: DAUMEN HOCH FÜR NEUBAU IN DER FUSSBALL-ARENA
FC MEMMINGEN SCHULTERT MULTIFUNKTIONSGEBÄUDE JETZT ALLEIN
MZ-BERICHT: FCM VERZICHTET AUF FINANZIELLE HILFE DER STADT
AZ-BERICHT: FCM PLANT NEUBAU OHNE DIE STADT
EINSTIMMIG: STADTRAT STIMMT FÜR FCM-MULTIFUNKTIONSBAU
NEUER ENTWURF: PLÄNE FÜR MULTIFUNKTIONSGEBÄUDE ÜBERARBETET
POSITIVE SIGNALE DER FRAKTIONEN FÜR DAS FCM-PROJEKT
4-MILLIONEN-INVESTITION IN DIE ZUKUNFT
GROSSE ZUSTIMMUNG - WENN DER VEREIN ZAHLT