Aufbruchstimmung im Allgäu. Nach dreijähriger Planungszeit hat der FC Memmingen den Spatenstich für ein „Generationenprojekt“ gesetzt, wie es FCM-Präsident Armin Buchmann ausdrückte. Direkt am Hauptspielfeld der Memminger Arena wird in Eigenregie mit Partnern bis Sommer 2023 ein Multifunktionsgebäude errichtet. Auf vier Ebenen entstehen fehlende sanitäre Einrichtungen, Kabinen, Fitness-, Schulungs- und Stauräume sowie eine imposante VIP-Area mit Galerie und Dachterrasse.

Auch in der Corona-Pandemie, die gesellschaftlich Vieles lähmte, wurden die Pläne für das Projekt intensiv vorangetrieben. Bemerkenswert ist auch die Größenordnung für einen Amateurverein: Aktuell liegt die Kalkulation nach mehrfacher Überplanung bei 4,35 Millionen Euro, wobei mögliche weitere Baupreissteigerungen schon im Hinterkopf sind. Buchmann ist dennoch nicht bange. So wurden Partnerschaftsverträge bereits in Millionenhöhe gezeichnet. Durch das solide Wirtschaften in den vergangenen Jahren hat der Verein bei beiden finanzierenden Hausbanken die beste Rating-Einstufung – für einen Fußballverein durchaus ungewöhnlich. Nachdem auf höchsten Energiestandard gebaut wird, flatterte auch noch rechtzeitig der KfW-Förderbescheid mit einem Zuschuss von 480.000 Euro herein, kurz bevor das Programm durch die Bundesregierung zumindest vorläufig ausgesetzt wurde.

Die Investition in die Infrastruktur ist für Buchmann und seine Mitstreiter entscheidend für die weitere Entwicklung des Traditionsvereins, sowohl für die Regionalliga-Mannschaft als auch für eine nachhaltige Jugendarbeit. Er betont, dass durch das Bauprojekt dem Spielbetrieb keinerlei Gelder fehlen werden. Im Umkehrschluss kann der FCM durch das Multifunktionsgebäude aber erhebliche Mittel erwirtschaften, die in den Sportbetrieb investiert werden und durchaus Perspektiven über die Regionalliga hinaus eröffnen können.

KICKER-Sportmagazin vom 31.01.2022 - Foto/Animation (C) FCM / Melanie Pätsch / Otto Birk GmbH