Ein Gebäude, das Maßstäbe setzt

e con Namensgebung 02 300„Wie ein Rennpferd, das aus der Box will“: So hat sich Armin Buchmann zuletzt gefühlt. Der Grund: Der Vorsitzende des FC Memmingen konnte es kaum erwarten, die Öffentlichkeit über den neuesten Stand beim Großprojekt des Vereins zu informieren. Das hat er nun getan. Jetzt steht fest, dass das neue Multifunktionsgebäude des Fußball-Bayernligisten „e-con ArenaPark“ heißt. Bei der öffentlichen Bekanntgabe des Gebäudenamens wurde über einige interessante Punkte gesprochen.

Namensgebung : „Hierbei haben Emotionen wenig verloren“, machte FCM-Präsident Buchmann deutlich. Der Vorstand habe sich sehr über die zahlreichen Vorschläge gefreut, die nicht zuletzt auch im Rahmen einer Aktion der Memminger Zeitung gemacht worden seien. „Doch nun freuen wir uns, dass wir so wegweisende Partnerschaften mit so bedeutenden Unternehmen abschließen konnten und nun der Öffentlichkeit vorstellen durften“, so Buchmann. Er nannte in diesem Zusammenhang auch den „Reisacher-Campus“ und den „LEW-VIP-und-Businessclub“ im neuen Gebäude.

Energiekonzept: Mit dem Neubau würden in „technologischer, ökonomischer und auch in ökologischer Hinsicht Maßstäbe gesetzt“ betonte Buchmann. Mit der Firma e-con sei nun nicht „nur ein Namensgeber, sondern auch ein absoluter Profi für die Planung und Realisierung des Energiekonzeptes und -managements gefunden worden“. Der Vertrag mit e-con läuft laut Buchmann bis 2027 – mit der Option, ihn um fünf Jahre zu verlängern. Auch der Kontrakt mit „BMW Reisacher“ habe eine Laufzeit von fünf Jahren. „Wir sind uns sicher, dass unser Geld beim FCM gut investiert ist“, sagte Bruno Vuglec, Geschäftsleiter bei Reisacher.

Mit seinem Hauptsponsor LEW gehe der FCM nun bereits in seine 20. Saison. Das rechnete Thomas Renz, Leiter Kommunikation bei LEW, vor. „Wir sind überzeugt, dass der FC Memmingen dank der neuen Infrastruktur für die Zukunft noch besser aufgestellt ist“, unterstrich Renz. Die Versorgung mit Energie stehe derzeit weltweit im Fokus wie noch nie, sagte Renz.

Deswegen sei zum Beispiel die Photovoltaik-Anlage auf dem neuen Gebäude für ihn „ein richtungsweisendes Konzept in puncto Unabhängigkeit“ bei der Energieversorgung. Das bestätigte Dominik Dieing von der Firma e-con: Für ihn ist das neue Multifunktionsgebäude ein „Modellprojekt“. Heizung und Kühlung erfolgten mithilfe einer Wärmepumpe. „Die Energiepolitik, die hierbei umgesetzt wird, müssen wir alle überall weiter forcieren“, erklärte Dieing. FCM-Präsident Buchmann stellte im Zusammenhang mit den reduzierten Gaslieferungen aus Russland die rhetorische Frage: „Was wäre nur passiert, wenn wir uns für einen Gas-Anschluss hätten?“ Buchmann antwortete sich gleich selbst: „Mann, haben wir ein Glück gehabt!“

Baumaterial : An dieser Stelle scherzte der Vorsitzende des FC Memmingen: „Mir tun alle Häuslebauer leid, die derzeit keine Ziegel bekommen, weil die alle bei uns verbaut werden.“ Dass ihm der Ernst der derzeitigen Weltlage durchaus bewusst ist, schob Buchmann gleich nach: Er verwies darauf, dass der FCM selbst lediglich fünf Tage Zeit gehabt habe, um sich für das Gebäudedach zu entscheiden. Aus diesem Grund lägen die Bauelemente nun bereits an der Arena bereit, „obwohl sie erst in viereinhalb Monaten eingebaut werden sollen“.

Wirtschaftliche Lage: Obwohl der Abstieg sehr weh getan habe, so Buchmann, werde der FCM wohl auch „im dritten Corona-Jahr in Folge schwarze Zahlen schreiben“. Das habe nicht zuletzt mit dem großen Vertrauen der Zuschauer und der Sponsoren zu tun. Bereits jetzt seien rund 140 von 250 VIP-Plätzen im e-con ArenaPark vergeben, so Buchmann. Außerdem habe der Verein 97 neue und langfristige Verträge mit Sponsoren abgeschlossen. Buchmann stellte in diesem Zusammenhang das Engagement zahlreicher Ehrenamtlicher beim FCM heraus – und lobte hier insbesondere seinen Stellvertreter Professor Kai-Uwe Marten: „Er hat sich an der Universität Ulm für ein halbes Jahr beurlauben lassen, um in Ruhe Gespräche mit Sponsoren führen zu können.“

 

Von Manfred Jörg - Memminger Zeitung vom 05.07.2022 - Foto (C) Siegfried Rebhan

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