Chronik

Struktur des Vereins

Der Fußballclub Memmingen wurde als reiner Fußballverein 1907 in Memmingen (Allgäu) gegründet. Vor 60 Jahren ist die Tischtennisabteilung dazugestoßen. Zwischenzeitlich gab es sogar eine eigene Gymnastikabteilung.

Im Verein sind ca. 400 Erwachsene, Jugendliche, Kinder als Spieler, Trainer und Betreuer aktiv. Der Gesamt-Mitgliederstand beträgt 780 (Stand Sommer 2020).

Herrenspielbetrieb:

Aushängeschilder des FC Memmingen sind die beiden aktiven Herrenmannschaften. Die 1. Mannschaft des FC Memmingen spielte 38 Jahre in der Fußball-Bayernliga und ist somit der in dieser Liga älteste, konstant spielende Verein. Die Bayernliga war die höchste deutsche Amateuroberliga, lange Zeit drittklassig unter den beiden Bundesligen. Darüber stehen derzeit lediglich die Regionalliga, sowie die drei Bundesligen.

In der Saison 2009/2010 wurde souverän die Bayernliga-Meisterschaft geholt und der Aufstieg in die Regionalliga Süd gewagt. Das ist sportlich der größte Erfolg der Vereinsgeschichte. In den beiden Spielzeiten in der Regionalliga Süd ging es unter anderem gegen Traditionsclubs wie den SSV Ulm 1846, SV Darmstadt 98, KSV Hessen Kassel und Waldhof Mannheim. Als erster reiner Amateurclub in dieser Spielklasse hat der FC Memmingen zweimal den sportlichen und - wie der Verein hervorhebt - auch den finanziellen Klassenerhalt geschafft. Ab der Saison 2012/2013 erhielt der größte deutsche Länderverband eine eigene Regionalliga Bayern für die der FCM automatisch qualifiziert war und seit der Gründung konstant angehört.

Im Spieljahr 1996/1997 wäre der Regionalliga-Aufstieg (damals 3. Liga) beinahe schon einmal gelungen. Hier konnte der FC Memmingen nur durch einen ominösen Flutlichtausfall und dadurch bedingt durch einen Spielabbruch gestoppt werden, als der FC Memmingen im Entscheidungsspiel in Mannheim Sekunden vor Schluss mit 3:2 Toren gegen den Favoriten Offenbacher Kickers vorne lag und Aufsteiger in die Regionalliga gewesen wäre. Das Wiederholungsspiel im Gottlieb-Daimler-Stadion in Stuttgart verlor der FC Memmingen stark ersatzgeschwächt. Somit waren die Kickers aus Offenbach in die Regionalliga aufgestiegen!

In der  Bestenliste der Amateur-Oberliga-Bayern (Bayernliga), jährlich herausgegeben vom Bayerischen Fußball Verband, rangiert der FC Memmingen 1907 e. V. in der ewigen Tabelle auf Platz eins, vor der SpVgg Weiden, den Amateuren des FC Bayern München und Traditionsvereinen wie dem FC Augsburg, den Amateuren des TSV 1860 München, FC Bayern Hof, Kickers Würzburg, dem 1. FC Schweinfurt, dem MTV Ingostadt und den Amateuren des Bundesligisten 1. FC Nürnberg. Dies ist ein Ranking für die Ewigkeit, denn die Bayernliga ist mittlerweile zweigeteilt.

Die 2. Herrenmanschaft des FC Memmingen (U21-Team) spielt derzeit in der Landesliga Südwest, nur zwei Klassen unter dem Regionalliga-Team. Ziel ist es die Talente weiter zu fördern und an die erste Mannschaft heranzuführen.

Weiter spielen beim FC Memmingen zwei AH-Mannschaften. Diese Mannschaften mit vielen ehemaligen Regionalliga- und Bayernliga-Spielern bestreiten naturgemäß nur Freundschaftsspiele, trainieren jedoch die gesamte Saison über wöchentlich.

Aus der Nachwuchsarbeit des FC Memmingen gingen etliche Profi-Spieler*Innen hervor bzw. schafften über die Station im Allgäu den Sprung in den Profifußball:

- Reinhold Mathy (FC Bayern München, Bayer Uerdingen, FC Wettingen/CH, Hannover 96, U21-Nationalspieler)
- Reiner Maurer (SpVgg Unterhaching, FC Bayern München, VfB Stuttgart, Karlsruher SC, Arminia Bielefeld, Old Boys Basel/CH, TSV 1860 München, Trainer u.a. FC Memmingen, TSV 1860 München, OFI Kreta/GR, AO Kavala/GR, AS Rhodos/GR, Skoda Xhanti/GR, Angthong FC/THAI, Türkgücü München)
- Frank Wiblishauser (FC Bayern München, 1. FC Nürnberg, FC St. Gallen/CH, TuS Koblenz, Juniorennationalspieler)
- Andreas Dörr (FC Augsburg, Bayernauswahlspieler)
- Stefan Keller (SpVggg Unterhaching)
- Anton Häfele (SpVggg Unterhaching)
- Harald Gfreiter (SV Wacker Burghausen, VfR Mannheim, SSV Jahn Regensburg)
- Frank Kramer (FC Bayern München II, TSV Vestenbergsgreuth, SC Weismain, 1. FC Nürnberg II, SpVgg Greuther Fürth II, SC Feucht, Bayernauswahlspieler, Trainer TSG Hoffenheim, SpVgg Greuther Fürth, Fortuna Düsseldorf, Bundestrainer U18/U19/U20-Nationalmannschaft, Leiter Nachwuchsleistungszentrum Red Bull Salzburg)
- Christian Gmünder (SV Sandhausen, SC Pfullendorf, SSV Reutlingen, 1. FC Heidenheim, SV Waldhof Mannheim)
- Martin Dausch (VfB Stuttgart, VfR Aalen, Union Berlin, MSV Duisburg, 1. FC Saarbrücken)
- Kevin Volland (TSV 1860 München, TSG 1899 Hoffenheim, Bayer Leverkusen, A-Nationalspieler)
- Bayram Sadrijai (Borussia Dortmund)
- Timo Gebhart (TSV 1860 München, VfB Stuttgart, 1. FC Nürnberg, Steau Bukarest, Hansa-Rostock, Viktoria Berlin, U19-Europameister, U21-Nationalspieler)
- Markus Mendler (1. FC Nürnberg, SV Sandhausen, Stuttgarter Kickers, 1. FC Saarbrücken)
- Jannik Haberer (SpVgg Unterhaching, TSG Hoffenheim, VfL Bochum, SC Freiburg, Juniorennationalspieler)
- Alexander Hack (SpVgg Unterhaching, FSV Mainz 05, Juniorennationalspieler)
- Patrick Sontheimer (SpVgg Greuther Fürth, Würzburger Kickers, Junioren-Nationalspieler)
- Stefan Schimmer (SpVgg Unterhaching, 1. FC Heidenheim)
- Jannik Rochelt (FC Bayern München II)

- Noel Niemann (TSV 1860 München)

- Katharina Grießemer (FC Bayern München, Hamburger SV, TSV Craislheim, 1. FC Nürnberg, SV Weinberg, Junioren-Nationalspielerin)

- Sarah Romert (FC Bayern München, Deutscher Meister 2015, Junioren-Nationalspielerin)

Der WM-Sieg-Torschütze von 2014 Mario Götze und Ex-Nationalspieler Holger Badstuber wurden zwar in Memmingen geboren, spielten aber nie für den FCM. Für die Größe der Stadt brachte Memmingen laut einem KICKER-Artikel überdurchschnittlich viele Fußballprofis hervor.

Jugendspielbetrieb

Die Nachwuchsarbeit beim FC Memmingen ist seit Jahrzehnten für einen Amateurverein herausragend. A-/B-/C-Junioren spielen auf hohem Niveau auf Verbandsebene in den zweithöchsten Jugendspielklassen (Bayernliga). Der Verein ist schon der Jugend ein Sammelbecken für Talente aus dem Allgäu und ein Sprungbrett in die Leistungszentren der Bundesligisten, wie zahllose Beispiele belegen. In einem bayernweiten Ranking steht der FC Memmingen in den Top-Ten der Jugendarbeit, hinter den Proficlubs und der SpVgg Unterhaching, aber beispielsweise noch weit vor dem Zweitligisten Kickers Würzburg.

12 Jugend-Mannschaften sind derzeit im Spielbetrieb bis hinunter zu den Bambinis, wo der Leistungsgedanke noch nicht im Vordergrund steht sondern der Spaß am Fußball vermittelt wird. Aus den Junioren schaffen immer wieder eigene Talente auch den Sprung in der erste Mannschaft in der Regionalliga. Die U21 ist der Unterbau mit fast ausschließlich jungen Spielern, die altershalber ins Seniorenlager aufrücken.

Frauen- und Mädchenspielbetrieb:

Der FC Memmingen war einige Zeit eine Hochburg des Frauenfußballs mit langen Jahren in der Bayernliga, zwei Jahren in der Regionalliga Süd und einige schwäbischen und bayerischen-Hallentiteln. Die Mädchen-Mannschaften stellten  mehrere Auswahlspielerinnen auf Bundes-, bayerischer und Bezirks-Ebene. Aushängeschilder waren die Junioren-Auswahlspielerinnen Katharina Grießemer und Sarah Romert, die höherklassig zum FC Bayern München wechselten. 2017 wurde der Spielbetrieb eingestellt. Einige Mädchen sind in den Jungen-Mannschaften integriert. Mit Sarah Lux stellt der FCM eine Junioren-Nationalspielerin. Sie läuft für die C-Junioren auf.

Vereinschronik

I. Geschichtliche Entwicklung

Der Fußballclub Memmingen e.V. wurde am 30. Mai 1907 in der ehemals freien Reichstadt Memmingen gegründet. Maßgeblichen Anteil an der Gründung hatte vor allen Hermann Lippl, der auch schon an der Gründung des FC Bayern München beteiligt war. Der Fußballclub war jedoch anfangs nur eine Abteilung des Memminger Turnverein (TVM).

Die Selbständigkeit der Fußballer wurde 1924 verwirklicht, als sich der FC von den Turnern abspaltete. Diese Trennung erfolgte keineswegs unrühmlich wie es bei vielen Vereinen in dieser Zeit üblich war, sondern äußerst freundschaftlich. Die Spiele wurden anfangs auf verschiedenen Spielwiesen in der ganzen Stadt ausgetragen, bis dann endlich 1929 das Memminger Stadion feierlich eingeweiht wurde. Trotz aller wirtschaftsbedingter Not wurde für damalige Verhältnisse eine großartige Stadionanlage weit vor den Toren der Stadt erbaut. Bis 1945 war der FC Memmingen sieben Mal Meister in verschiedenen Spielklassen. Diese Klassen wurden in diesen unsteten Zeiten fast jährlich geändert, abgeschafft oder sogar gänzlich neu geschaffen. Spielklassen wie die Südbayerische Liga, die Kreisliga Schwaben, die 1. Amateurliga sind heute von ihrer Spielstärke nur schwer einzuschätzen und sind den Fußballern von heute eher nichtssagend.

Entscheidend ist, dass der FC Memmingen schon damals sehr erfolgreich war und die Stadt in ganz Bayern repräsentierte. Nach Ende des Krieges 1945 war der totale Zusammenbruch auch beim FCM zu spüren. Die Militärregierung löste den Verein praktisch auf, sperrte die Bankkonten und beschlagnahmte auch das Memminger Stadion. Nur mit Hilfe jener Fußballbegeisterten, die sich trotz größter Not für den Verein engagieren, konnte der Spielbetrieb wieder aufgenommen werden. Dieses Engagement, auch seitens der Spieler, war ausschlaggebend, dass der FC Memmingen eine gute Adresse im schwäbischen Fußball blieb.

II. Die Vereinsstruktur

Der Gesamtvorstand umfasst das Präsidium und den erweiterten Vorstand
- Präsidium
- Erster Vositzender (Präsident), zweiter und dritter Vorsitzender
- Schatzmeister
weitere Mitglieder der Vorstandschaft
- Leiter Finanzausschuss
- Leiter Spielausschuss
- Leiter Veranstaltungsausschuss
- Leiter Tischtennisabteilung
- Leiter Jugendausschuss
- Leiter Frauen-/Mädchenabteilung, sowie die Besitzer der jeweiligen Ausschüsse
- Kassenprüfer
- Spielbetrieb
- Ordnungsdienst
- Medienbeauftragte
- Zeugwart

III. Die Jugendabteilung

Die Juniorenabteilung des FC Memmingen zählt momentan ca. 300 aktive Mitglieder. Sie wird durch den Jugendleiter und seines Juniorenausschusses in der Vorstandschaft vertreten.

12 Jungen-Mannschaften sind derzeit im Spielbetrieb, zum größten Teil den höchsten bayerischen bzw. höchst erreichbaren Jugendklassen. Der Anteil ausländischen Mitspieler liegt zwischen 10 - 15 Prozent. Der Verein ist damit ein wichtiger Integrationspartner für alle fußballbegeisterten Jugendlichen aus dem gesamten Allgäu.

Im Gegensatz zu anderen Vereinen ist das Verhältnis zwischen dem Hauptverein und der Juniorenabteilung sehr eng. Es wird gezielte Nachwuchsförderung betrieben, mit dem Ziel möglichst viele Spieler für die erste und zweite Mannschaft herauszubringen. Dennoch versucht die Junioren-Abteilung organisatorisch und finanziell auf eigenen Füßen zu stehen.

Verschiedenste Veranstaltungen wie Flohmärkte, Sammlungen, Großturniere, Hallenturniere, z.B. die Allgäu- Junior- Trophy u.v.m. trugen dazu bei, dass sich die Abteilung relativ unabhängig von den Finanzen des Hauptvereins entwickeln konnte. So wuchs im Laufe der Jahre eine der erfolgreichsten und selbstbewusstesten Juniorenabteilung in Bayern heran, die von eigenen Jugend-Sponsoren und dem Nachwuchs-Förderverein unterstützt wird. Dennoch geht es nicht durch erhebliche finanzielle Unterstützung durch den Hauptverein.

Eines der erfolgreichsten Jahre in der Geschichte der Juniorenabteilung des FC Memmingen war das Jahr 1999. 16 Mannschaften im Spielbetrieb eroberten sich mehr als 20 Meisterschaften regional und überregional auf dem Feld und in der Halle. Im Jahr 2003 scheiterten die A-Junioren in Entscheidungsspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth nur knapp am Aufstieg in die Junioren-Bundesliga. In der Saison 2015/2016 holten sich die U19-Fußballer die Vizemeisterschaft in der A-Junioren-Bayernliga.

Die Teilnahme an Meisterschaften und Aufstieg in höhere Ligen sind mit hohen Kosten verbunden. Entfernungen zu den Punktspielen mit bis zu 350 - 400 km einfacher Entfernung in der Bayernliga mit den A,B und C- Junioren sind keine Seltenheit. Es geht bis nach Burghausen oder Rosenheim oder hoch ins Bayerns Norden nach Aschaffenburg. So ist nicht verwunderlich, dass sich das Jugend-Management nach immer mehr Mittel und Wege bemüht dieser besonderen Lage gerecht zu werden. Im Jahr 1999 wurde der Förderverein der FC Memmingen - Junioren als eingetragener Verein mit eigener Satzung gegründet. Dieser Verein hat sich zur Aufgabe gemacht, nur die Juniorenabteilung des FC Memmingen finanziell zu unterstützen. Geschäftsleute aus Memmingen und der Region  fördern nun tatkräftig  die Junioren des FC Memmingen.

Der enorme Aufschwung der vergangenen Jahre hat nichts mit einer normalen Entwicklung eines Vereins zu tun, der nur sein Spielerpotential zu nutzen versucht. Derartige Erfolge sind nur zu erreichen, wenn Talente aus dem ganzen Allgäu zusammengezogen werden. Großvereine, wie der FC Bayern München, 1860 München, SpVgg Unterhaching, SSV Ulm und der FC Augsburg praktizieren seit Jahrzehnten diese Talentförderung. Spieler und Spielerinnen, aus dem gesamten Allgäuer, ober- und mittelschwäbischen Raum scheuen nicht die Anfahrtswege nach Memmingen, um in einer ihrer Leistungsstärke entsprechenden Liga zu spielen und sich für höhere Aufgaben zu empfehlen.

Regionale und überregionale Meisterschaften, hervorragende Platzierungen bei Turnieren im In- und Ausland blieben nicht ohne Folgen. Bis zu einer Umstrukturierug war der FCM von 1999 bis 2009 Partner des FC-Bayern-Juniorteams mit einer engen Zusammenarbeit. Derzeit ist Memmingen DFB- und BFV-Stützpunkt (Nachwuchsleistungzentrum)

Stand Mai 2020 - ass
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