
„Leidenschaft, Intensität, Aggressivität“, das alles bescheinige Lukas Kling, der Trainer der SpVgg Bayreuth seiner Mannschaft beim 1:1 Unentschieden im Regionalliga-Spiel beim FC Memmingen. Für die Gastgeber unterschrieb dieses Statement auch Coach Matthias Günes. Er sah über weite Strecken „eine intensive Partie mit sehr offenem Visier“. Beim Kampf „Mann gegen Mann“ hätten sich die 523 Zuschauer bei herbstlichem Schmuddelwetter am Dienstagabend eine ereignisreichere erste Halbzeit gewünscht, wurden aber dafür zumindest in Durchgang zwei in Sachen Spannung entschädigt.
Kurz vor dem Pausenpfiff hatte nach einem Steckpass in den Strafraum Thomas Winklbauer die Gäste-Führung erzielt. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte hätte Pascal Maier noch ausgleichen können, sein Versuch wurde aber geblockt. Die fußballerischen Vorteile machte Memmingen nach dem Wechsel mit viel Einsatz wett. Der Lohn einmal mehr der Ausgleichstreffer nach einer Standardsituation. Beim Eckball des eingewechselten Luis Vetter stieg Timo Schmidt hoch (im Bild) und köpfte zum 1:1 ein (58.).
Die sehenswerteste Aktion an diesem nasskalten Abend lieferte Bayreuths Torhüter Lino Kasten mit einem sensationellen Reflex gegen David Bauer (68.). Der nachverpflichtete ehemalige Junioren-Nationaltorhüter stand erstmals im Bayreuther Kasten, nachdem beide Stammkeeper der „Altstadt“ verletzt sind und die Nummer drei, Youngster Henry Höcker nach der 0:3 Heimniederlage gegen Fürth II arg in die Kritik geraten war.
Hatte der FC Memmingen am Wochenende noch bei 30 Grad im Betonkessel des Augsburger Rosenaustadions beim TSV Schwaben gekickt und mit 3:1 gewonnen, war der Wettersturz auch eine Herausforderung. Im Dauer-Nieselregen weichte der Platz zusehends auf und die Spielfeldmarkierungen mussten auf Anweisung von Schiedsrichter Assad Nouhoum (Oberweikertshofen) kurz vor dem Spiel und in der Halbzeitpause von den Stadionwarten nachgezogen werden.
Günes war vom Unparteiischen wegen Reklamierens zwar zweimal ermahnt worden, hatte aber dennoch ein Lob für die Spielleitung, dass ein „fair aggressiv geführtes Spiel“, wie es auch Kling formulierte, beiderseits zugelassen wurde. Beide versuchten auch bis in die Nachspielzeit hinein, den Siegtreffer zu erzielen und lieferten sich auf dem tiefen Boden ein Kampfspiel– es blieb aber beim unterm Strich gerechten Unentschieden.
„Es hat Spaß gemacht von draußen zuzuschauen“, lautete das Fazit von Kling. Die Bayreuther haben nach drei Niederlagen zumindest einen Punkt geholt. Memmingen ist nun schon fünf Spiele hintereinander ungeschlagen und rückte sogar auf Rang vier in der Tabelle vor. Die Serie soll auch am Freitagabend (19 Uhr) weiter Bestand haben, wenn die SpVgg Greuther Fürth II im nächsten Heimspiel binnen weniger Tage zu Gast ist. Bis dahin gilt es schnell Kräfte zu tanken. „Einige Jungs sind momentan ziemlich platt“, wird Günes vermutlich auf der einen oder anderen Position durchwechseln.
FC Memmingen: Dewein – Dolinski, Gräser, Bauer, Paschek – Lutz, Bergmann (54. Vetter), Schmidt – Maier (59. Barbera), D. Günes (78. Kroh), Nollenberger (85. Yel).
SpVgg Bayreuth: Kasten – Lippert (73. Bucher), Schwarz, Winklbauer (88. Scheder), Mintal (63. Kraus), Lennerth (70. Quirin), Weber, Seidel, Andermatt, Bell, Klein (81. Koc).
Tore: 0:1 (45.) Winklbauer, 1:1 (59.) Schmidt. – Schiedsrichter: Nouhoum (Oberweikertshofen). – Gelbe Karten: Maier, Schmidt, Nollenberger / Andermatt, Seidel, Bell. -Zuschauer: 523.

































.
Fotos (C) Siegfried Rebhan, Olaf Schulze