Letztes Heimspiel: Viel mehr Spannung geht nicht

Viel mehr Dramatik beim Saisonfinale in der Fußball-Bayernliga geht eigentlich nicht: Der FC Memmingen kann aus eigener Kraft den Platz für die Aufstiegsrelegation erreichen und hat – wenn die Konkurrenz Federn lässt – sogar Chancen auf den direkten Regionalliga-Aufstieg und die Meisterschaft. Voraussetzung dafür ist zunächst, dass die eigene Erfolgsserie fortgesetzt und gegen die SpVgg Unterhaching II am Freitagabend (19 Uhr) im letzten Punkt-Heimspiel ein weiterer Sieg eingefahren wird. Aufgrund des Spannungsfaktors sollte die Kulisse in der Arena an der Bodenseestraße passen, zumal das 4:0 im letzten Heimspiel gegen den SV Schalding-Heining beste Eigenwerbung war.

Die Lage: Der FC Memmingen liegt einen Punkt hinter dem nicht aufstiegsberechtigen TSV 1860 München und dem FC Pipinsried und zwei Zähler vor dem SV Erlbach. Erlbach und Pipinsried messen am gleichen Abend im direkten Duell die Kräfte. Der FCM holte in den letzten sechs Begegnungen 16 von 18 möglichen Punkten, kassierte dabei nur einen Gegentreffer.

Der Gegner: Die Unterhachinger Reserve steht bereits als Teilnehmer der Abstiegsrelegation fest. Auch wenn es für die direkten Klassenerhalt nicht mehr gereicht hat, ließ der Aufsteiger in den vergangenen Wochen aufhorchen. Beim TSV Kottern wurde zuletzt mit 3:2 gewonnen, den Spitzenteams TSV 1860 München (1:1) und SV Erlbach (0:0) wurden Unentschieden abgetrotzt. Der Hachinger Talentschuppen mit wechselnder Besetzung ist so etwas wie eine Wundertüte, denn die wichtigen Punkte wurden gegen Konkurrenten im Tabellenkeller eingebüßt.

Das Hinspiel: Beim 1:1 Unentschieden lief gegen die seinerzeit ersatzgeschwächten Memminger mit Gibson Adu eines der großen Hachinger Talente auf, damals erst 16 Jahre alt. Die Treffer auf beiden Seiten fielen durch Handelfmeter.

Das FCM-Personal: Im Endspurt sind keine Rochaden von FCM-Trainer Matthias Günes zu erwarten. Die Stammspieler, die fit sind, werden auflaufen. Der junge Timo Schmidt ist in den vergangenen Wochen in die Startelf gerückt und spielte äußerst solide den Part des verletzten David Mihajlovic im zentralen Mittelfeld. Matthias Moser, der aus beruflichen Gründen den Verein verlässt, wird vor dem Heimpublikum verabschiedet genauso wie Kevin Lochbrunner, David Spizert (beide gehen zum FC Gundelfingen) sowie Jonas Koller, der ein Auslandsstudium absolvieren wird. Vor dem Anpfiff soll auch der „Spieler der Saison“ gekürt werden. Die Online-Abstimmung für den Publikumsliebling läuft noch bis Freitagnachmittag.

Das sagt der Trainer: „Wir sind keine Übertruppe, das hat jeder gesehen und das wissen wir auch. Aber wir haben über die Saison eine gewisse Stabilität und besinnen uns ganz extrem auf das, was wir können. Wir haben die ganze Saison drei Spiele verloren, kassieren nur wenige Tore und wir haben in den beiden letzten Spielen nicht unbedingt vor, das zu ändern. Wir hatten viele enge Spiele gegen Mannschaften, die scheinbar schwächer sind. Das Positive ist, dass es aber auch wahnsinnig schwer ist, uns zu schlagen. In diesem Bewusstsein gehen wir die Spiele an, werden alles dafür tun zunächst gegen Unterhaching drei Punkte zu holen und den Druck an die Konkurrenz weiterzugehen.“

Relegationsmodus: Nachdem 1860 II nicht aufsteigen darf, schafft aus dem Trio Pipinsried, Memmingen, Erlbach der Bestplatzierte den Sprung in die Regionalliga. Der Zweitplatzierte dieser Dreier-Konstellation geht in die Relegation, dessen Modus der Bayerische Fußballverband jetzt veröffentlicht hat. Es gibt aber noch einige Unwägbarkeiten. Die Auslosung der Paarungen zwischen den Releganten der Bayernliga Süd und Nord (SC Eltersdorf) gegen den 15. oder 16. Regionalliga findet am 17. Mai statt. Gespielt werden soll am 20. und 23. Mai, der Bayernligist hat zuerst Heimrecht. Der Gesamtsieger jeder Paarung hat einen Regionalliga-Platz sicher. Sollte die SpVgg Greuther Fürth in die Abstiegsrelegation der 2. Bundesliga müssen, verschieben sich die Spiele auf 29. Mai und 1. Juni. Der Grund: Wenn die Fürther Profis absteigen, muss die Kleeblatt-Reserve die Regionalliga „als erster Absteiger“ verlassen und das Ranking verschiebt hier dadurch entsprechend.

Rund ums Spiel: Die Eskortkids stellt der BSC Berkheim. Der FCM empfiehlt die Eintrittskarten im Vorfeld zu besorgen, um Wartezeiten an den Arenakassen zu umgehen. Die Tickets sind im Vorverkauf und online auch günstiger als an der Abendkasse.

Das voraussichtliche Aufgebot des FC Memmingen (Rückennummer in Klammer):

Tor: Dominik Dewein (22) – Abwehr: Jakob Gräser (3), David Bauer (6), Maximilian Dolinski (13), David Remiger (14) – Mittelfeld: Timo Schmidt (4), Luis Vetter (11), Michael Bergmann (15), Lukas Rietzler (29) – Angriff: Pascal Maier (7), David Günes (24).

Bank: Felix Schwarzholz (8), Oktay Leyla (10), Jonas Koller (16), Micha Bareis (17.), Nico Nollenberger (21), Dominik Ceko (23), Ruvejd Perovic (27(, Felix Unger (12/Tor).

Schiedsrichter: Thomas Gscheidl (Würzburg/Unterfranken); Assistenten: Peter Flach (SF Sailauf), Lukas Steigerwald (SV Gräfendorf).

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Fotos (C) Hannah Brenner, Siegfried Rebhan

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