
Auch im dritten Regionalliga-Auswärtsspiel blieb der FC Memmingen ungeschlagen. Mit 3:0 (2:0) bei der Viktoria Aschaffenburg wurde zudem der zweite Saisonsieg gefeiert und beste Eigenwerbung für das Schlager-Heimspiel am kommenden Freitag gegen den FC Bayern München II betrieben.
Nach dem Pokal-Aus in Pipinsried und dem spielfreien Wochenende wegen der Verlegung der Begegnung gegen den FV Illertissen forderte Trainer Matthias Günes von seiner Mannschaft aggressives Pressing, was sich schon in den Anfangsminuten auszahlen sollte. Als gerade zwei Minuten gespielt waren, wurde der durchgebrochene Nico Nollenberger an der linken Strafraumseite von seinem Gegenspieler Emirhan Delikaya touchiert. Der junge Schiedsrichter Johannes Wagner (Ingolstadt) zeigte sofort auf den Punkt und Kapitän Jakob „Jacky“ Gräser verwandelte den Strafstoß sicher.
Die frühe Führung spielte den Allgäuern in die Karten. Memmingen setzte gegen konsternierte Aschaffenburger nach, erspielte sich mit guten Umschaltsituationen eine Möglichkeit nach der anderen. Mit der zweiten Welle nach einem Versuch von Pascal Maier erwischte Fabian Lutz SVA-Torhüter Maximilian Grün aus spitzem Winkel (18. Minute). Der Schlussmann hatte wohl eher mit einer Flanke gerechnet und bugsierte den Ball mit dem eigenen Körper zum 0:2 ins Tor. Sogar ein dritter Treffer wäre mit der großen Dominanz noch in der ersten Hälfte drin gewesen.
Bei den Gastgebern reagierte der Darmstädter Ex-Profi Aytac Sulu („nach unserer schwächsten ersten Hälfte überhaupt“) auf der Bank zur Pause mit einem Doppel-Wechsel. Einer offensichtlich deutlichen Kabinenansprache folgte eine wütende Angriffswelle. Doch aus dem zehnminütigen Strohfeuer entwickelte sich kein Flächenbrand. Die größte Anschlussmöglichkeit verpasste Lian Akkus-Rodriguez, der einen Kopfball an die Querlatte setzte (48.). Den Rest an Möglichkeiten in diesem heißen Abschnitt parierte Torhüter Dominik Dewein oder die vielbeinige und kopfballstarke Abwehr.
„Da war schon Druck auf Kessel und wir hatten Glück, dass der Kopfball an die Latte geht. Es war auch aber auch die einzig gefährliche Phase, die wir überstehen mussten“, konnte FCM-Coach Günes das Geschehen zudem mit Auswechslungen und Positionswechseln schnell wieder entscheidend beruhigen. Die Qualität, die von draußen hereinkam, zahlte sich auch beim dritten Treffer aus. Kottern-Rückkehrer Kim Paschek, der nach seiner Verletzung zu seinem ersten Regionalliga-Einsatz überhaupt kam, klärte im hohen Bogen. Der ebenfalls eingewechselte Kutay Yel ließ seinen Gegenpart Niklas Borger im Kopfballduell schlecht aussehen, marschierte durch und umkurvte auch noch Keeper Grün.
Das 0:3 war die Entscheidung (84.) und sorgte für großen Memminger Jubel im Stadion am Schönbusch, auf einem der ältesten deutschen Fußballplätze, der auch schon Zweitliga-Spiele gesehen hat. Nicht gesichtet wurde von der FCM-Delegation übrigens Felix Magath, der vor zwei Wochen den Posten des Sportvorstandes in seiner Heimatstadt übernommen hat.
Viktoria Aschaffenburg: Grün – Ehmann (66. Nadaroglu), Borger, Baier, Delikaya (46. Biehrer) – Asani (46. Néne), Cassaniti, Held, Akkus-Rodriguez (89. Bozan), Desch (89. Seitz) – Makridis.
FC Memmingen: Dewein – Dolinski, Gräser, Bauer, Barbera – Maier (74. Paschek), Lutz, Schmidt (83. Mihajlovic), Nollenberger (61. Nollenberger) – Vetter (76. Bergmann), D. Günes (61. Yel).
Tore: 0:1 (3.) Gräser (Foulelfmeter), 0:2 (18.) Lutz, 0:3 (84.) Yel. – Schiedsrichter: Wagner (Ingolstadt). – Borger, Ehmann, Cassnita / Schmidt, Remiger. – Zuschauer: 793.
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Fotos (C) Hannah Brenner, Andreas Hampp