
Der FC Memmingen will in der Fußball-Regionalliga Bayern seine jüngste Serie von drei ungeschlagenen Spielen ausbauen und auch auswärts in dieser Saison unbesiegt bleiben. Am Samstag (14 Uhr) geht es zum noch sieglosen Schlusslicht TSV Schwaben Augsburg, das aber zuletzt mit drei Unentschieden eine klare Aufwärtstendenz zeigte. Die Begegnung sollte ursprünglich am Freitagabend stattfinden, musste aber verlegt werden, weil das Flutlicht im altehrwürdigen Augsburger Rosenaustadion nicht mehr ausreichend ist.
Die Lage: Nach acht Spieltagen zählt der FC Memmingen mit dem TSV Aubstadt und dem VfB Eichstätt zu den positiven Überraschungsteams. Aubstadt (17 Punkte) steht hinter der SpVgg Unterhaching auf Rang zwei und besiegte zuletzt den Spitzenreiter. Mit-Aufsteiger Eichstätt (16 Punkte) ist Dritter. Die Memminger, aktuell mit 14 Zähler auf dem siebten Tabellenplatz, hatten in Aubstadt ein 0:0-Unentschieden geholt und die Auftaktbegegnung in Eichstätt sogar mit 2:1 gewonnen.
Der Gegner: Seit 15 Monaten hat der TSV Schwaben Augsburg für mehr Schlagzeilen neben dem Fußballplatz gesorgt, als den Vereinsverantwortlichen eigentlich lieb war. Da war zunächst im Sommer 2024 das lange Tauziehen bis zur letzten Minute, ob als Bayernliga-Dritter der Regionalliga-Aufstieg überhaupt wahrgenommen wird. In der Premierensaison gab es gerichtliche Auseinandersetzungen, weil ein Abzug von 12 Punkten drohte, weil die Schwaben gegen die bisherigen Statuten beim Einsatz von U23-Spielern verstoßen hatten. Das Ergebnis eines langen Hick-Hacks: Die bisherige Regelung verstieß gegen EU-Recht, der Verband musste seine Spielordnung ändern und die Augsburger behielten die Punkte. Für neuesten Ärger sorgt das mangelhafte Flutlicht im Rosenaustadion, das nicht mehr die geforderte Lichtstärke von 400 Lux bringt. Der BFV brummte dem TSV Schwaben und dem FC Augsburg II als Stadionnutzer jeweils 30.000 Euro Geldstrafe auf. Beide Vereine wollen dagegen rechtlich vorgehen. Abendspiele sind aber erst einmal nicht mehr möglich, eine Millionenteure Flutlicht-Sanierung ist für die Stadt Augsburg als Stadioneigentümer aus finanziellen Gründen aktuell kein Thema.
Sportlich läuft es für die Truppe von Spielertrainer Matthias Ostrzolek (früher FC Augsburg) noch nicht rund, was auch an verletzungsbedingten Ausfällen, wie Kapitän Marco Greisel (früher FCM) liegt. So wurde kurz Transferschluss mit Levis Schaber noch ein zentraler Mittelfeldspieler vom Bayernligisten TSV Landsberg losgeeist und Torhüter Iason Drobny von Türkgücü München geholt. Der junge Keeper ist der Sohn des früheren Bundesliga-Profis Jaroslav Drobny (unter anderem Werder Bremen, Hamburger SV, Hertha BSC).
Das FCM-Personal: Fragenzeichen stehen noch hinter den Einsätzen von Marcello Barbera und Timo Schmidt. Bei Barbera (Rückenprobleme) entscheidet sich der Einsatz kurzfristig, als Ersatz für den Außenverteidiger steht Kim Paschek bereit, weil es bei David Remiger erneut nach einer längeren Zwangspause aussieht. Wenn es beim Schmidt, der zuletzt beim 1:1 gegen Buchbach noch vor der Pause verletzt ausgewechselt werden musste, nicht gehen sollte, dürfte Michael Bergmann in die Mittelfeldzentrale rücken.
Bisherige Vergleiche: In der Regionalliga sind beide Mannschaften noch nicht aufeinandergetroffen, seit den 1980iger Jahren aber in der Bayern- und Landesliga. Die Bilanz sind elf FCM-Siege, sechs Unentschieden und fünf Niederlagen. Ein Testspiel in der Sommer-Vorbereitung endete torlos.
Info für Gästefans: Der TSV Schwaben Augsburg informiert, dass das Rosenaustadion und die Kassen am Samstagnachmittag um 13 Uhr öffnen. Karten gibt es ausschließlich gegen Barzahlung an den Tageskassen am Eingang „Heim/Süd“. Der Gästeblock bleibt geschlossen, die Sitzplatz-Tribüne ist für alle Zuschauer geöffnet. Die ausgeschilderten Parkplätze P3 und P5 stehen kostenfrei zur Verfügung. Auf dem Gelände des TV Augsburg zwischen diesen Plätzen darf nicht geparkt werden, zudem werden die Parkplätze P1 und P4 nicht geöffnet.
TV-Livespiele: Der Bayerische Rundfunk überträgt an jeden Regionalliga-Spieltag eine Begegnung über BR24Sport. Jetzt sind die TV-Livespiele bis Ende Oktober terminiert wurden, der FCM ist in nächster Zeit nicht dabei. Bislang wurde lediglich das erste Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg II aus Memmingen übertragen. Noch nichts Neues gibt es in Sachen Streamingangebot nach dem Aus von Sporttotal.
Nächste Heimspiele: In der kommenden Woche tritt der FC Memmingen erneut zweimal binnen weniger Tage zuhause an. Am Dienstag (19 Uhr) kommt die SpVgg Bayreuth, am Freitag (19 Uhr) die SpVgg Greuther Fürth II. Für beide Spiele sind die Karten bereits online und bei den Vorverkaufsstellen erhältlich. Karteninfos unter TICKETS.
Das voraussichtliche Aufgebot des FC Memmingen:
Tor: Dominik Dewein – Abwehr: Maximilian Dolinski, Jakob Gräser, David Bauer, Marcello Barbera (Kim Paschek) – Mittelfeld: Fabian Lutz, Timo Schmidt (Michael Bergmann), Luis Vetter – Angriff: Pascal Maier, David Günes, Nico Nollenberger.
Bank: Christian Mijatovic, Oktay Leyla, Kenan Bajramovic, Fabian Kroh, Kutay Yel, Felix Unger (Tor).
Verletzt: Mohamed Fofanah, Philipp Kirsamer, David Mihjalovic, David Remiger, Lukas Rietzler.
Schiedsrichter: Felix Grund (SV Haidlfing/Niederbayern); Assistenten: Ilirjan Morina (FSV Landau), Xaver Fabisch (SV Seehausen).
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Fotos (C) Hannah Brenner, Siegfried Rebhan, Olaf Schulze