Das Kollektiv soll es auch gegen Ansbach wieder richten

Klassische Mittelstürmer sind quer durch alle Fußballklassen mittlerweile rar gesät. Auch Regionalligist FC Memmingen (7. Platz / 19 Punkte) hat das Problem, aktuell keinen typischen Torjäger in seinen Reihen zu haben. Mit Philipp Kirsamer fällt eine im Sommer verpflichtete Offensivhoffnung noch längere Zeit aus. Auf die Ausfallliste gesellt sich nun auch nun Nachwuchstalent Fabian Kroh (19 Jahre), ebenfalls Position Mittelstürmer.

Wenn am Freitagabend (19 Uhr) gegen die SpVgg Ansbach (9. Platz / 15 Punkte) in der Arena an der Bodenseestraße noch einmal unter Flutlicht gespielt wird, müssen also wieder andere Lösungen auf dem Weg zum Tor gefunden werden. Trainer-Neffe David Günes (links im Bild) wurde für diese Position schon seit einiger Zeit „umfunktioniert“. Der 19-jährige erzielte in dieser Position heuer schon drei Treffer. Gefährlich sind die Memminger auch immer wieder über die schnellen Außenleute Nico Nollenberger (4 Tore) und Pascal Maier (1 Tor).

In den Wochen vor der knappen 0:1 Niederlage beim Meisterschafts-Mitfavoriten Würzburger Kickers am vergangenen Wochenende, gab es eine Reihe Spieler, die erstmals in der Regionalliga einnetzten: Marcello Barbera mit seinem Blitztreffer nach seiner Einwechslung beim 1:1 gegen Fürth II, Timo Schmidt beim 1:1 gegen Bayreuth, Kroh beim 3:1 Erfolg bei Schwaben Augsburg und Luis Vetter beim 3:2 Derbysieg gegen Illertissen.

Vom aktuell zur Verfügung stehenden Stamm stehen damit – abgesehen von Torhüter Dominik Dewein – nur noch Michael Bergmann und Maximilian Dolinski als Premieren-Torschützen aus. Ob es für einen der beiden gegen Ansbach klappt? „Dolli ist mit seiner Position natürlich nicht so in den Torraumszenen, sondern eher der Mann für den vorletzten Ball“, merkt Trainer Matthias Günes an, dass der Außenverteidiger nicht nur hinten abräumt, sondern auch schon das eine oder andere Mal mit seinen wuchtigen Flanken an Treffern beteiligt war oder zumindest für gefährliche Situationen sorgte.

„Inhaltlich haben wir uns schon wieder was überlegt, wo wir Ansbach wehtun könnten“, lässt sich Günes vorab noch nicht wirklich in die Karten schauen. Klar scheint: Das Kollektiv soll es wieder lösen. Ähnlich strukturiert ist übrigens auch der Gegner. Die bislang 23 erzielten Ansbacher Treffer verteilen sich auf zehn verschiedene Spieler. Weil die seit sechs Spieltagen ungeschlagenen Mittelfranken auch schon 23 Gegentore schlucken mussten, rechnet Günes vor dem Auftakt des Memminger Jahrmarkts, dass es eine „wilde Fahrt mit offenem Visier“ geben könnte.

Die Verletztenliste des FCM ist zuletzt mit Kroh und Kim Paschek weiter angewachsen. Schmidt und Vetter kränkelten diese Woche, deshalb werden Mike Gerhardt aus der U21-Mannschaft und Luan Fusaro aus den U19-Junioren in den Kader rücken. „Wir erwarten jedenfalls einen Gegner, der sich in einer Superphase befindet“ merkt Günes an. Respekt vor dem Gegner hat auch Ansbachs junger Trainer Niklas Reutelhuber: „Überraschungs-Aufsteiger Memmingen steht zurecht mit 19 Punkten auf Platz sieben“. Beide Clubs haben das Ziel, sich in der oberen Tabellenhälfte festzusetzen und den Abstand nach unten weiter auszubauen.

ClubHaus: Die Gaststätte des FC Memmingen hat nach einem Pächterwechsel zum Heimspiel gegen Ansbach mit einem Pre-Opening wieder geöffnet. Neben dem Ausschank gibt eine kleine Speisenkarte. An diesem Abend ist nur Barzahlung möglich. Die offizielle Wiedereröffnung findet voraussichtlich am letzten Oktober-Wochenende statt. Unsere neuen Wirtsleute Almira Bajrovic und Mario Bozic freuen sich schon heute auf den Besuch nicht nur vom FCM-Fans!

TICKETS

LIVETICKER

STADIONZEITUNG „ARENA AKTUELL“

.

Fotos (C) Siegfried Rebhan, Olaf Schulze

WEITERE ARTIKEL