
Glück hat bekanntlich nur der Tüchtige. Dieses Glück hat sich der FC Memmingen mit einer starken Abwehrleistung im Regionalliga-Auswärtsspiel bei der DJK Vilzing beim 0:0 Unentschieden redlich erarbeitet. Während die Gastgeber damit haderten, ihre Chancen ausgelassen und damit den fünften Sieg in Folge verpasst zu haben, war FCM-Torhüter Dominik Dewein hinterher sehr aufgeräumt: „Das Unentschieden geht so schon in Ordnung“. Neben der kopfballstarken Defensive um Abwehrchef David Bauer war der Schlussmann der Garant, dass hinten im Vergleich der direkten Tabellennachbarn am Ende die Null stand.
Eine Vorlage nach einer missglückten Kopfball-Abwehr von Kapitän „Jacky“ Gräser, die Andres Jünger vor die Füße fiel, wehrte Dewein ab. Auch Erol Özbay kam nicht am Memminger Keeper vorbei und Nik Leipold setzte den Ball an den Innenpfosten. Das Vilzinger Sturmtrio ging leer aus. Das 0:0 zur Pause war in der Tat für die Gäste schmeichelhaft. „Wir haben wieder 25, 30 harte Minuten überstehen müssen, mit zwei, drei großen Torchancen für den Gegner“, sah es FCM-Trainer Matthias Günes objektiv.
In der zweiten Halbzeit konnten die Memminger das Geschehen beruhigen und waren jetzt mindestens ebenbürtig. Mit der Einwechslung von Fabian Lutz funktionierten auch die Umschaltsituationen und mit etwas mehr Cleverness der Youngster Timo Schmidt und David Günes hätte der Spielverlauf sogar komplett auf den Kopf gestellt werden können. In der Schlussphase suchten beide Seiten mit offenem Visier die Entscheidung, aber Treffer wollten der streckenweisen sehr temporeichen Partie auf herbstlich tiefem Boden nicht fallen.
Schiedsrichter Maximilian Zieger hatte beim Publikum keinen leichten Stand, lag aber bei seinen Entscheidungen, ob nun Foulspiel oder fehlende Standfestigkeit auf schmierigem Untergrund in der Mehrzahl durchaus richtig. Der Einsatzwille der Memminger war auch an der Trikotfarbe bei Luis Vetter, Nico Nollenberger und David Günes abzulesen, die von rot mehr und mehr auf braun wechselte. „Wir können mit dem Punkt aufgrund der Leistungssteigerung sehr zufrieden sein. Es war das erwartet schwere Auswärtsspiel bei einem starken selbstbewussten Gegner“, lautete das Fazit von Günes.
So kamen die einzigen Schauer, die den Memmingern an „Halloween“ im Chamer Ortsteil Vilzing kalt über den Rücken liefen, aus den kühlen Duschen nach dem Spiel. Matthias Günes nahm es mit Humor, verbuchte die unfreiwillige Kneippanwendung für seine Spieler unter „Regeneration“ und wies den Vorwurf der DJK „die Gästekabine zerstört zu haben“ zu haben entschieden zurück. Er versicherte, dass Schäden an einer Türe und einer Duschkabine, die den Allgäuern zu Unrecht angekreidet wurden, schon beim Eintreffen bestanden haben.
Mit dem Unentschieden hat der FC Memmingen die DJK Vilzing in der Tabelle weiter hinter sich gelassen. Überhaupt hat der Aufsteiger bislang gegen alle Konkurrenten im Kampf um den Liga-Verbleiben punkten könnne und nur gegen drei Teams aus den Top-Vier sowie den FC Bayern München II verloren. Gegen die Spitzenteams wurden Unterhaching und Illertissen geschlagen, was zur Platzierung in der vorderen Tabellenhälfte beiträgt. Zu den bisher gesammelten 24 Punkten sollen am nächsten Samstag (14 Uhr) gegen den FC Augsburg II zum Abschluss der Vorrunde tunlichst noch drei weitere Zähler dazu kommen.
DJK Vilzing: Eutinger – Kufner, Härtl, Blümel (71. Bezjak), Mihaylov, Haas, Fambo, Leipold, Schröder (66. Goß), Jünger (84. Fischer), Özbay (76. Steininger).
FC Memmingen: Dewein – Dolinsi, Gräser, Bauer, Barbera – Vetter (77. Fusaro), Mihajlovic (66. Bergmann), Schmidt, Yel (59. Lutz) – D. Günes (88. Bayramovic), Nollenberger.
Tore: Fehlanzeige. – Schiedsrichter: Ziegler (Lindach) – Gelbe Karten: Mihaylov, Härtl, Fambo, Goß / D. Günes, Mihajlovic, Schmidt – sowie die Trainer Kirschbaum und M. Günes beider Teams. – Zuschauer: 607.