Regionalliga: FC Memmingen – SpVgg Ansbach 2:2

Wer bei Regionalliga-Heimspielen des FC Memmingen früher nach Hause geht, verpasst etwas. Mit einer Wahnsinns-Schlussphase wurde gegen die SpVgg Ansbach noch einen Zwei-Tore-Rückstand wettgemacht. Die späten Treffer von David Günes und Jakob Gräser in den letzten fünf Minuten bescherten beim 2:2 (0:0) Unentschieden noch einen glücklichen Punkt. Die Gäste wiederum konnten eine starke Vorstellung nicht mit einem „Dreier“ krönen, blieben damit aber im siebten Spiel in Folge ungeschlagen.

„Wer uns kennt, weiß dass wir bis zum Ende daran glauben, egal wie’s steht“, lobte FCM-Trainer Matthias Günes wiederum die Moral seiner Truppe, auch wenn es über weite Strecken vor 625 Zuschauern so gar nicht rund lief. Die Mittelfranken traten mit ihrer Erfolgsserie im Rücken selbstbewusst, aggressiver und zielstrebiger auf. „Ansbach hat vor allem in der ersten Halbzeit das Spiel auf den Platz gebracht, das wir eigentlich selbst auf den Platz bringen wollten. Wir mussten viele brenzlige Situationen überstehen“, war der Memminger Trainer froh, nicht schon in der ersten Halbzeit in Rückstand geraten zu sein.

Bei den beiden Gegentreffern in der zweiten Hälfte half die FCM-Abwehr zwar kräftig mit, sowohl das 0:1 durch Niklas Seefried (51.) und das 0:2 durch Patrick Kroiß aus der Drehung (60.) waren aber auch technisch anspruchsvoll gemacht. Günes hatte dennoch das Gefühl, dass die Gäste irgendwann dem hohen Aufwand, den sie betrieben hatten, Tribut zollen mussten: „Auch haben unsere Jungs, die von der Bank kamen, nochmal richtig Energie reingebracht“. U19-Junior Luan Fusaro feierte angesichts einiger Ausfälle mit seiner Einwechslung in der 81. Minute sein Regionalliga-Debüt. Nach einem weiten Pass von Maximilian Dolinski legte der erst 17-jährige für David Günes zum Anschlusstreffer auf. (85.) Fusaro und Günes bereiteten auch den umjubelten Ausgleich von Kapitän Gräser vor (90.). In der Nachspielzeit wollte Torhüter Dominik Dewein noch mehr und schickte seine Vorderleute mit weiten Abschlägen auf die Reise. Aber der Siegtreffer wäre an diesem Abend wohl zu viel des Guten gewesen.

Ansbachs junger Trainer Niklas Reutelhuber (26) kriegte sich nach dem Abpfiff gar nicht ein, tigerte noch eine Viertelstunde nach Abpfiff über den Platz, ging nicht zur obligatorischen Pressekonferenz und ließ sich bei BFV.TV nur einen Satz entlocken: „Wenn man ein Fußballspiel in der Regionalliga Bayern gewinnen will, muss man 90 Minuten Vollgas gaben und 90 Minuten performen und wenn man nur 85 Minuten performt, reicht’s net“.

Unschön ließ sich ein Vermerk im Spielbericht: Die Ansbacher ließen Schiedsrichter Lothar Ostheimer vermerken, dass kurz vor Schluss der Spieler Noah Gebre laut Teammanager Stefan Dehm von einem Memminger Zuschauer hinter der Bank durch Affenlaute rassistisch beleidigt worden sei. Das Schiedsrichtergespann und Ordnungspersonal hatten den Vorfall selbst nicht wahrgenommen.

Positiv bleibt aus Memminger Sicht festzuhalten: Der Aufsteiger hat nach 13 Spieltagen 20 Punkte auf dem Konto. Und auch wenn in den letzten fünf Heimspielen „nur“ sieben Punkte geholt wurden, blieb die Mannschaft in diesen fünf Partien daheim immerhin ungeschlagen. Die beiden nächsten Aufgaben am kommenden Freitag beim Tabellenvierten Wacker Burghausen und am 25. Oktober zuhause gegen Spitzenreiter SpVgg Unterhaching haben es in sich.

FC Memmingen: Dewein – Dolinski, Gräser, Bauer, Barbera – Lutz, Schmidt, Bergmann (67. Mihajlovic) – Maier (63. Yel), D. Günes (90. + 2 Leyla), Nollenberger (81. Fusaro).

SpVgg Ansbach: Schiefer – Rhani (61. Oberseider), Dietrich (C), Seefried (85. Abadjiew), Kroiß, Ücüncü (67. Müller), Puscher, Weeger, Angermeier (77. Althaus), Hayer (59. Gebre), Manz.

Tore: 0:1 (51.) Seefried, 0:2 (60.) Kroiß, 1:2 (86.) D. Günes, 2:2 (90.) Gräser. – Schiedsrichter: Ostheimer (TSV Sulzberg). – Gelbe Karten: Dolinski, Schmidt / Rhani. – Zuschauer: 625.

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Fotos (C) Siegfried Rebhan, Olaf Schulze

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