
Das Pokalspiel zwischen den U19-Fußballer des FC Memmingen und des FC Augsburg war ein wahrer Krimi. Der Favorit wankte, fiel aber nicht. Die Memminger als Junioren-Bayernligist verpassten knapp die Sensation und mussten sich schließlich mit 2:4 (2:0/2:2) nach Elfmeterschießen dem klassenhöheren Team aus der DFB-Nachwuchsliga geschlagen geben. 500 Zuschauer sorgten beim Flutlichtspiel in der Arena für eine tolle Kulisse und sahen eine Begegnung, die absolute Werbung für den Jugendfußball war.
Schon beim Aufwärmtraining wurde deutlich, wer gleich die körperliche Dominanz auf dem Platz haben würde. Die Augsburger als Favorit legten auch mit Volldampf los, doch die Memminger Nadelstichtaktik ging zunächst voll auf. In der zehnten Minute patzte FCA-Keeper Noah George. Der Ball war frei und der nachsetzende Mike Gerhardt schob zur Führung ein. Wohl eine Vorteilsauslegung von Schiedsrichter Marco Blösch (SV Pforzen), sonst hätte er wegen des Foulspiels an Kapitän Moritz Henkel auf Strafstoß entscheiden müssen. Vier Minuten später verursachte Louis Stegmiller einen Foulelfmeter an Koray Ölmez, den Luan Fusaro sicher zum 2:0 verwandelte. Ein perfekter Start. Der Zwei-Tore-Vorsprung hielt auch bis zur Pause. Die optisch überlegenen Augsburger Talente suchten durchaus die Abschlüsse. Der FCM-Nachwuchs hielt kämpferisch dagegen, konnte durchaus selbst spielerische Akzente setzen, hatte aber auch Glück, dass ein Schuss von Berkay Aslan vom linken Torkreuz ins Feld zurücksprang (30.) und David Dreo im Abseits stand (38.).
FCA-Trainer Markus Feulner (Ex-Bundesliga-Profi unter anderem bei Bayern München, Köln, Mainz und Nürnberg) machte seinen Jungs Dampf. Seine Talente mit den großgewachsenen, wuchtigen Stoßstürmern David Dreo und Mauro Hämmerle legent in der zweiten Hälfte noch einen weiteren Gang zu. Zweifacher Vorbereiter war Felix Guha: Erst servierte er eine maßgenaue Flanke zum Anschlusstreffer auf den Kopf von Dreo (56.). Dann nichte FCA-Kapitän Lorenz Rachinger nach einem Freistoß zum Ausgleich ein (71.). FCM-Torhüter Benny Frick zeigte hier zwar einen tollen Reflex, aber der Kopfball war dann doch zu wuchtig. Beide Seiten hätten in der regulären Spielzeit noch den Lucky Punch setzen können. So kratzte Guha den Ball nach einem der vielen gefährlich weiten Memminger Einwürfe von David Reichert noch von der Linie (83.).
So musste schließlich ein Elfmeterschießen die Entscheidung bringen. Hier setzte sich der FCA durch. Die FCM-Jungs brachten keinen Elfer unter. FCA-Keeper George hielt drei Schüsse, einer ging drüber. Die Augsburger haben sich damit für das Finalturnier um den insgesamt mit 8.000 Euro dotierten Volksbanken-Raiffeisen-Pokal am 7. Juni in Schweinfurt qualifiziert. Bei aller Enttäuschung durfte die Memminger Mannschaft von Trainer Oleg Weber hocherhobenen Hauptes das Stadion verlassen und stolz auf eine starke Leistung sein, zumal auch noch einige Spieler des jüngeren A-Jugend-Jahrgangs im Kader standen. Gerhardt, Reichert und Henkel standen zudem drei Tage zuvor noch bei den U21-Herren beim Landesliga-Sieg in Aystetten auf dem Platz.
FC Memmingen: Benjamin Frick – Mayer, Gerhardt, Bastian Frick, Freisinger (78. Schwägele), Reichert, Fusaro, Keckeisen (84. Boroh), Ölmez (66. Brader), Zatega (40. Göppel), Henkel.
FC Augsburg: George – Rachinger, Aslan, Ruf, Hangl, Guha, Schnitzer (78. Kerber), Adleff, Stegmiller, Dreo, Hämmerle (65. Reinheimer).
Tore: 1:0 (10.) Gerhardt, 2:0 (14.) Fusaro (Foulelfmeter), 2:1 (56.) Dreo, 2:2 (71.) Rachinger. – Verwandelte Elfmeter FCA: Rachinger, Hangl. – Schiedsrichter: Blösch (SV Pforzen). – Zuschauer: 500 (in der Memminger Arena).
























































.
Fotos (C) Siegfried Rebhan, Leonardo Schmitz