
Im Saisonfinale der Bayernliga Süd ließen die Fußballer des FC Memmingen nichts anbrennen. Mit dem 3:0-Erfolg bei Türkspor Augsburg tüteten die Unterallgäuer den Titel ein und kehren damit postwendend in die Regionalliga Bayern zurück, deren Gründungsmitglied die Memminger vor 13 Jahren auch waren. Doch in die Freude über den Triumph mischte sich Trauer, denn am Tag vor dem Aufstieg war der langjährige Betreuer Konrad „Konny“ Bärtle verstorben. Ihm gedachten auch die Meisterspieler.
Vor der Saison hatten sich die Memminger in puncto Ziel eher zurückhaltend gegeben, den Ton gaben zunächst auch andere an. Fast die komplette Bayernliga-Runde grüßte der TSV 1860 München II von der Spitze, wobei spätestens zur Winterpause klar war, dass die Junglöwen nicht aufsteigen dürfen. Denn dazu hätten erst einmal die Münchner Profis in die 2. Bundesliga aufsteigen müssen. Doch die steckten da eher im Abstiegskampf. Mit dem SV Erlbach und dem FC Pipinsried gab es aber noch zwei andere Konkurrenten, die in der Bayernliga zwischendurch die Nase vorne hatten. Erst am vorletzten Spieltag übernahm Memmingen die Spitze. „Über die ganze Saison haben wir die völlig richtige Entwicklung genommen und einen Teamgeist entwickelt, bei dem ich nicht weiß, ob ich etwas in der Art im Fußball noch mal erleben werde“, schwärmte FCM-Trainer Matthias Günes.
Ganz anders war die Stimmungslage beim FC Pipinsried, der mit zwei Niederlagen innerhalb einer Woche alle Chancen verspielte. Dabei hätte ein Unentschieden gegen den TSV Kottern gereicht, um die Aufstiegsrelegation zu bestreiten. Denn der punktgleiche Rivale SV Erlbach strauchelte (0:4 beim SV Kirchanschöring), doch die Pipinsrieder verloren selbst mit 0:2. „Es ist enttäuschen, wenn man sieht, wie groß die Chance war“, war FCP-Trainer Josef Steinberger.
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Von Walter Brugger – Augsburger Allgemeine vom 20.05.25 – Fotos (C) Hannah Brenner, Ingo Jensen