
Den FC Memmingen trennen nur noch drei Punkte und gute 90 Minuten von der Meisterschaft in der Fußball-Bayernliga und dem Wiederstieg in die Regionalliga. In einem echten Fußball-Krimi wurde am 33. Spieltag das eigene Heimspiel vor 895 Zuschauern gegen die SpVgg Unterhaching in der Nachspielzeit mit 3:2 gewonnen. Zudem passten die Ergebnisse der Konkurrenz. Der SV Erlbach schlug den FC Pipinsried mit 3:0 und der TSV 1860 München II musste sich tags darauf mit einem 0:0 gegen den SV Kirchanschöring begnügen.
Das bedeutet, dass der FCM zwar erst zum zweiten Mal seit dem fünften Spieltag die Bayernliga-Tabellenführung übernommen hat, aber jetzt kurz vor Toreschluss auch nicht mehr hergeben will. Der starke Saisonendspurt mit sechs Siegen aus sieben Spielen bei 19 von 21 Punkten soll am kommenden Samstag im letzten Bayernliga-Spiel bei Türkspor Augsburg untermauert und gekrönt werden. Mit einem Sieg wäre der Titel und der damit verbundene Direktaufstieg der Mannschaft von Trainer Matthias Günes nicht zu nehmen.
Bemerkenswert: Gästetrainer Marc Endres sprach von einem „verdienten Memminger Sieg“, obwohl der Siegtreffer durch FCM-Kapitän Lukas Rietzler erst in der vierten Nachspielminute fiel und die Memminger ausschließlich aus Standards heraus trafen: Nach einem Freistoß, per Elfmeter und nach einem Eckball. Vor dem Anpfiff war der „Capitano“ als „Spieler der Saison“ (mit 19,5 Prozent der Stimmen in der Publikumsabstimmung) geehrt worden. Rietzler war es auch, der seine Mannschaft unermüdlich in der zweiten Hälfte antrieb und schon in der Nachspielzeit der ersten Hälfte per Elfmeter mit dem 2:2 Ausgleichstreffer im Spiel hielt – er war der neunte sicher verwandelte Strafstoß von ihm. Luis Vetter war zuvor gefoult worden (47. + 2).
Nach einem Auftakt nach Maß schon in der vierten Minute mit dem 1:0 durch David Remiger, zeigten die Gäste, warum sie in den vergangenen Wochen gegen die Teams aus der vorderen Tabellendrittel so stark aufspielten, obwohl der eigene Gang in die Abstiegsrelegation feststeht. Allerdings auch begünstigt durch ungewohnte Memminger Abwehrschwächen drehten Ben Erlmann (34. Minute – 1:1) und Simon Dorfner (45. – 1:2) vorübergehend die Partie. FCM-Coach Matthias Günes gab zu, dass er von außen in der zweiten Hälfte kaum noch Einfluss auf die Spieler hatte. Die machten ihr Ding mit Wucht, drückten leidenschaftlich Mal um Mal, wurden aus dem Abseits zurückgepfiffen und Schiedsrichter Thomas Gscheidl (Würzburg) übersah, dass Hachings Keeper Lars Martini außerhalb des Strafraums mit der Hand am Ball war. Als Rietzler einen wuchtigen Kopfball zum späten 3:2 Siegtreffer in die Maschen setzte, kannte der Jubel keine Grenzen (90. + 4).
Für die FCM-Fans heißt es nun nächsten Samstag: Es geht nach Haunstetten zum Saison-Showdown bei Türkspor Augsburg. Ein „Dreier“ und der Titel ist aus eigener Kraft samt dem Regionalliga-Wiederaufstieg geschafft. Die Fans haben bereits einen Bus organisiert. Anmeldungen werden per whatsapp unter 0170 7330313 entgegengenommen.
FC Memmingen: Dewein – Dolinski, Gräser, Bauer, Remiger – Vetter (66. Bareis), Schmidt, Rietzler, Bergmann (75. Leyla) -Maier (90. + 5 Ceko) – D.Günes (64. Nollenberger).
SpVgg Unterhaching II: Martini – Martens, Fürmeier (94. Schneider), Böhnke, Lautenbacher (75. Haxhosaj), Leitl (39. Joas), Erlmann, Markulin (60. Zimmerer), Girtler, Dorfner (69. Pfeiffer), Schmid.
Tore: 1:0 David Remiger (4.), 1:1 Ben Erlmann (35.), 1:2 Simon Dorfner (45.+2), 2:2 Lukas Rietzler (45.+4 Foulelfmeter), 3:2 Lukas Rietzler (90.+4). – Schiedsrichter: Gscheidl (Weiherhof). – Gelbe Karten: / Martens, Girtler, Schmid, Martini, Erlmann. – Zuschauer: 895.

BILDERGALERIE
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Foto (C) Olaf Schulze