Saisonfinale: Nur noch drei Punkte bis zur Regionalliga

In der Formel 1 würde es heißen, der FC Memmingen startet von der Pole Position: Am Samstag geht es am letzten Spieltag der Bayernliga Süd als Spitzenreiter ins Titel- und Aufstiegsfinale beim Tabellenelften Türkspor Augsburg. Wenn die Mannschaft von Trainer Matthias Günes dort gewinnt, sind die Meisterschaft und der Regionalliga-Wiederaufstieg sicher. Etliche Fans wollen die Rot-Weißen auf dem Weg dorthin unterstützen. Gespielt wird ab 14 Uhr auf der Bezirkssportanlage in Augsburg-Haunstetten.

Die Lage: Der FC Memmingen hat dem 3:2 Heimsieg gegen Unterhaching II erst zum zweiten Mal in dieser Saison die Tabellenführung übernommen und will sie jetzt natürlich auch beim Saisonfinale behaupten. Der Vorsprung auf den TSV 1860 München II (der nicht aufsteigen kann) beträgt einen Punkt, auf die beiden Aufstiegskonkurrenten SV Erlbach und FC Pipinsried sind es zwei Punkte. Mit einem „Dreier“ ist alles klar. Schon ein Unentschieden wäre aber zu wenig, wenn Erlbach und Pipinsried zeitgleich ihre Spiele gewinnen. Sie hätten dann sowohl für die Direktaufstieg als auch für den Relegationsplatz aufgrund des zählenden direkten Vergleichs die besseren Karten gegenüber den Memmingern.

Der Gegner: Türkspor Augsburg hat den angepeilten Klassenerhalt bereits in der Tasche. Einige Zeit schien es, dass sogar mehr drin gewesen wäre. Sogar von der Tabellenspitze hat das Team des scheidenden Trainers Ajet Abazi schon gegrüßt. Er geht im Sommer zusammen mit seinem Assistenten Roland Pankratz zum Bezirksligisten TSV Gersthofen, der über die Relegation noch den Landesliga-Aufstieg schaffen kann. Dem SV Erlbach wurde kürzlich ein 0:0 Unentschieden abgetrotzt, was mit zur guten Ausgangslage für den FC Memmingen beitragen hat.

Das Hinspiel (Szenen im Bild): Beim 2:1 Heimsieg des FC Memmingen gelang es erst in der Nachspielzeit mit einem „Finale furioso“ einen 0:1 Rückstand zu drehen. David Bauer sorgte mit seinen beiden Treffern (90. + 2/90. +5) für die späte Wende.

Das FCM-Personal: Mit der gleichen Besetzung wie zuletzt wird auch die letzte Punktspiel-Aufgabe angegangen. David Mihajlovic fällt neben den Langzeitverletzten weiter aus. Der eine oder andere angeschlagen Spieler hat laut Günes anfangs der Woche etwas dosierter trainiert, aber beim „Showdown“ wollen alle dabei sein. Als Backup-Torhüter stehen Lukas Da Silva-Pötzinger (Finger gebrochen) und Felix Unger (Auslandsaufenthalt) nicht zur Verfügung.

Das sagt der Trainer: „Es wird anspruchsvoll“, warnt Matthias Günes, dass es bei Türkspor alles andere als ein Selbstläufer werden wird und verweist sowohl auf das Hinspiel als auch auf den haarscharfen Ausgang zuletzt gegen die Hachinger Reservisten, „aber wir sind die einzige Mannschaft, die es im Aufstiegsrennen selbst in der Hand hat, haben uns konzentriert vorbereitet und werden alles reinwerfen“.

Stadion + Fans: Bei den Heimspielen von Türkspor verlieren sich in dem weitläufigen Stadion in Haunstetten mit Motorrad-Sandbahn und Leichtathletik Laufbahn nur wenige Zuschauer, was sich am Samstag durch die mitreisenden Memminger Schlachtenbummler ändern dürfte. Es gibt eine Tribüne mit 900 Sitzplätzen. Kassenöffnung dort ist eine Stunde um 12.30 Uhr. Es gibt ein Speisen- und Getränkeangebot. Im FCM-Fanbus waren am Donnerstagnachmittag nur noch wenige Plätze frei, bei Bedarf wird es noch weitere Mitfahrmöglichkeiten geben. Die Adresse für Selbstfahrer: Bezirkssportanlage Haunstetten, Unterer Talweg 100, 86179 Augsburg.

Rund ums Spiel: Der FC Memmingen berichtet von der Partie ausführlich im eigenen Liveticker auf www.fc-memmingen.de. Über die Vereinshomepage ist auch der Zugang zum kostenfreien Livestream von Sporttotal.TV möglich. Fußballer sind abergläubisch: Eine Feier ist bislang nicht geplant. „Wenn es klappt, wird uns bestimmt spontan etwas einfallen“, heißt es von Vereinsseite.

Das voraussichtliche Aufgebot des FC Memmingen (Rückennummern in Klammer):

Tor: Dominik Dewein (22) – Abwehr: Maximilian Dolinski (13), David Bauer (6), Jakob Gräser (3), David Remiger (14) – Mittelfeld: Luis Vetter (11), Lukas Rietzler (29), Timo Schmidt (4), Michael Bergmann (15) – Angriff: Pascal Maier (7), David Günes (24).

Bank: Oktay Leyla (10), Jonas Koller (16), Micha Bareis (17), Nico Nollenberger (21), Dominik Ceko (23), Simon Ammann (26), Ruvejd Perovic (27).

Schiedsrichter: Michael Krug (SpVgg Unterhaching); Assistenten: Julias Albrecht (FC Seeshaupt), Richard Conrad (FC Aschheim).

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