
Im zweiten Regionalliga-Auswärtsspiel dieser Saison geht es für den Wiederaufsteiger FC Memmingen zum TSV Aubstadt, eine 640-Kilometer-Tour am Freitag (Anpfiff 18.30 Uhr). Die 730 Seelen zählende Gemeinde liegt ganz oben in Bayern, wenige Kilometer vor Thüringen. Der Zuschauerzuspruch ist regelmäßig höher als die Einwohnerzahl des Dorfes und für die Gegner ist es meist unangenehm bei einem der Exoten in der vierten Liga zu bestehen.
Der FC Memmingen trat bislang sechsmal gegen Aubstadt an und konnte gegen den TSV noch nicht gewinnen (zwei Unentschieden, vier Niederlagen). Dieses Mal will FCM-Trainer Matthias Günes nicht mit leeren Händen von der weitesten Auswärtsfahrt zurückkehren, wenngleich es aus seiner Sicht schwer wird: „Es ist eine sehr gestandene Mannschaft, die über die Jahre gewachsen ist und eine hohe individuelle Qualität hat“ Zu den Stammkräften dort gehört seit vier Jahren der Ex-Memminger Marco Nickel. Stürmer Franz Helmer hat es vom FV Illertissen im Sommer auch in die Rhön gezogen, in die Nähe seiner fränkischen Heimat.
Personell stehen bei Memmingen bis auf den Langzeitverletzten Kapitän Lukas Rietzler wieder alle Akteure zur Verfügung. David Remiger ist wieder im Kader, bei Kim Paschek kommt ein Einsatz in der ersten Mannschaft aber noch zu früh. Timo Schmidt, der beim 0:2 gegen den 1. FC Nürnberg II wegen Prüfungen fehlte, ist auch wieder dabei.
Erste Erkenntnisse hat Günes nach den ersten Einsätzen nach der Regionalliga-Rückkehr schon gewinnen können: „Nach den beiden Auftritten bin ich überzeugt, dass wir Woche für Woche Mittel finden werden, um Spiele auf unsere Seite zu ziehen“. Ein paar Kniffe will er sich auch für Aubstadt einfallen lassen, mit der Hoffnung, dass sie aufgehen und am Ende Zählbares herausspringt.
In Aubstadt wurde in den vergangenen Monaten die Infrastruktur verbessert. Angrenzend ans Stadion entstand ein Physiozentrum, von dessen Terrasse im Obergeschoss VIP-Gäste nun Spiele verfolgen können. Ein Kunstrasenplatz soll gebaut werden und für den Unterbau gibt es die Vision ein Nachwuchsleistungszentrum zu installieren. Von der für diese Saison vom Bayerischen Fußballverband verbindlich vorgeschriebene Flutlichtanlage war allerdings im ersten Heimspiel vor zwei Wochen gegen Wacker Burghausen (0:1) zumindest noch nichts zu sehen. Über dem Verein schwebt außerdem nach wie vor das Damoklesschwert in Form von einem Verfahren über mutmaßliche Schwarzlohn-Zahlungen, das sich nun schon über zwei Jahre hinzieht.
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Fotos (C) Olaf Schulze, Siegfried Rebhan