Zu viele Fehler und Fehlende: Sorgen hinten und vorne

Bernd Maier hat nicht nachgezählt, wie viele Gegentreffer der Regionalligist FC Memmingen (17. Platz / 14 Punkte) bei den letzten vier Niederlagen in Folge schlucken musste. „Aber es waren deutlich zu viele“, sorgt vor allem die Defensive beim Memminger Trainer und seinem Kollegen Candy Decker nach wie vor für Sorgenfalten. Insgesamt waren es übrigens 15 Gegentore. Wobei das 0:5 gegen den Spitzenreiter Würzburg und das 0:2 gegen Türkgücü München weniger schmerzen, als die vorangegangen Pleiten gegen Bamberg (2:3) und Burghausen (3:5), weil das die direkten Konkurrenten für den Aufsteiger im Kampf um den Klassenerhalt sind.

Das Problem in der Abwehr: In jeder Begegnung waren es krasse individuelle Fehler, in unschöner Abwechslung von verschiedenen Akteuren begangen. Da ist der Ansatz schwierig etwas am System zu verändert, zumal personelle Alternativen aufgrund der Ausfälle weiter rar gesät sind und sich die Lage so schnell nicht verbessern wird. Im Gegenteil. Kapitän Marco Konrad wird eher vor der Abwehr als kreativer Kopf im Mittelfeld gebraucht, weil der verletzte Spielmacher Nikola Trkulja vor der Winterpause vermutlich nicht mehr auflaufen wird.

Mit Nicolai Brugger kann einer der beiden aktuell zur Verfügung stehenden Innenverteidiger aus beruflichen Gründen nur noch eingeschränkt trainieren und wird ab dem Winter gar nicht mehr zur Verfügung stehen. Am Sonntag (14 Uhr) im Auswärtsspiel beim 1. FC Nürnberg (9. Platz / 24 Punkte) fehlt wegen seiner Rotsperre auch noch einmal David Bauer. Die Ausfälle sind zumindest für junge Nachrücker eine Chance. Außenverteidiger Maximilian Dolinski aus der U21 wird in Nürnberg zum zweiten Mal in der Startelf auflaufen.

Nicht so defensiv wie zuletzt, aber auch nicht dem Gegner ins offene Messer zu laufen, soll die Devise auf dem Max-Morlock-Platz am Valznerweiher sein. Eines soll nicht passieren: Nämlich von den Club-Amateuren so ausgekontert zu werden, wie beim 0:3 im Hinspiel. Das ist eigentlich auch so gar nicht das Spiel des Nürnberger Talentschuppens, der mit Eliot Muteba (12 Tore) und Julian Kania (11) die treffsichersten Stürmer der Liga stellt. Der FCM muss sich selbst nicht nur hinten, sondern auch vorne etwas einfallen lassen. So könnte wieder die Stunde von Dominik Stroh-Engel schlagen, nachdem der Routinier zuletzt gegen die Spitzenteams pausierte. Oder auch von Musa Youssef, der in der eigenen U21 immerhin auch schon zehnmal getroffen hat.

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