
Es schmerzt. Nicht nur das Knie von Lukas Rietzler, sondern auch bei ihm innerlich, dass er als Kapitän beim Regionalliga-Auftakt des FC Memmingen am Freitagabend (18.30 Uhr) beim VfB Eichstätt nicht auf dem Platz stehen kann. Ein schmerzlicher Verlust ist der Führungsspieler und Antreiber natürlich auch für die gesamte Mannschaft. Weitere Untersuchungen haben zumindest ergeben, dass die Teilruptur eines Kreuzbandes nicht operiert werden muss. Eine Woche nach der Verletzung, die er sich im Freundschaftsspiel gegen den FC Augsburg zugezogen hat, versucht der 27-jährige das maximal Positive daraus zu ziehen: „Es ist zum Glück nur ein Anriss und nicht schlimmer“. Eine Genesungsprognose abzugeben ist schwer, aber Rietzler droht mehrere Monate auszufallen.
„Ich hätte echt Bock zu kicken in einer neuen Liga, die wir uns mit unserem Zusammenerhalt erarbeitet haben“ wird der Führungsspieler seine Kameraden zumindest moralisch unterstützen und geht davon aus, „dass die Jungs durch die Situation noch mehr motiviert sind“. Als Lohn für den geglückten Aufstieg soll am Ende der Klassenerhalt stehen.
„Wir werden Wege finden, ihn aufzufangen“, hat FCM-Trainer Matthias Günes drei Namen im Kopf, die die Mittelfeld-Lücke durch Rietzlers Ausfall schließen sollen. Kandidaten sind die erfahrenen Fabian Lutz und David Mihajlovic oder Youngster Michael Bergmann. Auch in der Bayernliga-Meistersaison wurde längere Ausfälle von gesetzten Leistungsträgern, wie Torhüter Dominik Dewein, aus dem vorhandenen Kader erfolgreich kompensiert. Das Ziel bleibt weiterhin die jungen Spieler weiterzuentwickeln – beispielsweise haben Bergmann oder Timo Schmidt (nach eigener längerer Verletzungspause) schon ihre Chancen genutzt.
Es wird das Aufsteiger-Duell: Bayernliga-Nordmeister gegen den Südmeister. Memmingen kehrt nach einjähriger Abstinenz in die Regionalliga zurück, Eichstätt nach zwei Jahren. Seinerzeit hat der FCM die Domstädter in der Relegation aus der bayerischen Königsklasse geboxt. Das schwingt vielleicht am Freitagabend auch noch ein Stück mit. „Wir wissen, was auf uns zukommt. Der VfB ist eklig zu bespielen“, mutmaßt Günes, der seine Mannschaft auf viele Zweikämpfe und Luftduelle einstellen will.
Gut aus den Startlöchern zu kommen ist für beide Seiten, deren Meisterteams weitgehend zusammenblieben, natürlich wichtig. „Zu null und nicht so viele Tore“, erwartet Rietzler, „vielleicht ein 1:0 für uns“. Das würde seine Schmerzen etwas lindern.
BFV-Toto-Pokal: Wie die Auslosung ergeben hat, muss der FC Memmingen am 5. oder 6. August beim letztjährigen Bayernliga-Kontrahenten FC Pipinsried antreten. „Das ist ein schnelles Wiedersehen“, sagt Günes zum Gegner in der zweiten Hauptrunde, „das wird ein richtig hartes Brett gegen einen der stärksten Teams im Südwesttopf“. Aber auch die anderen Aufgaben wären vermutlich nicht leichter gewesen. Die anderen Paarungen lauten hier: TSV Jetzendorf (Landesliga Südwest) gegen Drittliga-Absteiger SpVgg Unterhaching (Regionalliga Bayern), TSV Landsberg (Bayernliga Süd) gegen den TSV Schwaben Augsburg (Regionalliga Bayern) und TSV Aindling (Landesliga Südwest) gegen den amtierenden bayerischen Pokalsieger FV Illertissen (Regionalliga Bayern).
LIVETICKER
.
Fotos (C) Hannah Brenner, Olaf Schulze, Siegfried Rebhan