Regionalliga: TSV Aubstadt – FC Memmingen 3:1

Der geforderte Anstieg des Leistungsbarometers war da, zu Zählbarem hat es für den FC Memmingen aber wieder nicht gereicht. Mit 1:3 (1:2) setzte es für den Aufsteiger im Regionalliga-Auswärtsspiel die vierte Niederlage in Folge beim TSV Aubstadt, der sich wiederum selbst in der Spitzengruppe festsetzte.

„Es gibt Muster, die wir wieder nicht durchbrechen konnten“, sprach FCM-Trainer Stephan Baierl vor allem den 1:1 Ausgleich der Gastgeber an. Torhüter Tobias Werdich kam aus dem Strafraum, versuchte mit dem Kopf und der Brust zu klären, was nicht gelang. Ingo Feser schaltete schnell und Michael Dellinger köpfte ins leere Tor (36. Minute). Wieder ein Gegentreffer, wie in all den vorangegangen Begegnungen, aus dem Kuriositätenkabinett. Per Doppelschlag war die Partie dann gedreht, als der Schuss von Timo Pitter nach einem Rückpass von Marco Nickel leicht abgefälscht ins Tor hoppelte (40.). Damit war der gute Beginn der Memminger mit der frühen Führung durch Dominik Stroh-Engel (12.) dahin. Nikola Trkulja hatte auf Luis Sailer Fidalgo durchgesteckt. Stroh-Engel stand dann goldrichtig.

Baierl hatte – auch bedingt durch die Sperren von Kapitän Manuel Konrad und Ardian Morina – personell einiges umgekrempelt. Für den erkrankten Dominik Dewein stand Werdich im Kasten. Stroh-Engel und Youngster Noah Müller bildeten eine echte Doppelspitze, Außenverteidiger Sailer Fidalgo kehrte nach seiner Verletzungspause in die Startelf zurück und auch Bojan Tanev durfte noch eine halbe Stunde ran. Als die aus Rosenheim verpflichtete Sturmhoffnung in Spiel kam, lag der FCM allerdings schon 1:3 zurück. Der Ex-Memminger Nickel verwandelte lässig einen Foulelfmeter (58.), was den FCM-Coach hadern ließ: „Auf einzelnen Positionen kommen wir einfach an unsere Grenzen. Kurz vor dem 3:1 hatten wir noch eine Chance zum 2:2 oder zumindest zu einem Elfmeter zu kommen. Im Gegenzug macht es der Stürmer clever und unser Verteidiger schlecht, also bekommt Aubstadt den Elfmeter.“ Baierl vergaß in der Aufzählung, dass Elfer-Verursacher Sailer Fidalgo eigentlich auch schon hätte das 2:0 aus Memminger Sicht hätte machen können, eher sogar müssen.

Obwohl in Aubstadt immer noch ein Damoklesschwert in Form von staatsanwaltlichen Ermittlungen wegen Hinterziehung von Sozialversicherungsbeiträgen schwebt, hat Baierl dort zumindest sportlich „eine gewisse Leichtigkeit“ ausgemacht, während es beim FCM „Schweiß und Tränen“ gibt. TSV-Trainer Julian Grell freute sich über die Momentaufnahme, dass sein Team nur einen Punkt hinter der Spitze liegt, legt den Fokus aber weiterhin erst einmal auf den Klassenerhalt: „Es ist extrem wichtig, dass wir jetzt schon 23 Punkte haben. Man darf sich aber nicht darauf ausruhen, da die Regionalliga sehr schnelllebig ist. Ich hoffe, dass wir bald 40 Punkte haben.”

Von diesem Ziel ist der FC Memmingen noch meilenweit mit nur fünf Zählern entfernt. “Wir sehen den Unterschied von Bayern- zu Regionalliga gravierend. Wenn wir so weiterspielen, werden wir uns schwertun, in der Klasse zu bleiben“, weiß Baierl, dass im nächsten Heimspiel am kommenden Freitag (19 Uhr) für den Tabellenvorletzten gegen die SpVgg Ansbach faktisch nur ein Sieg zählt.

TSV Aubstadt: Maximilian Weisbäcker- Ingo Feser (68. Lukas Mrozek), Steffen Behr, Tim Hüttl, Adrian Kireski, Ben Müller, Timo Pitter (80. Luka Maric), Philipp Harlass (73. Marvin Weiß), Martin Thomann (87. Patrick Hofmann), Michael Dellinger (66. Marcel Volkmuth), Marco Nickel – Trainer: Julian Grell.

FC Memmingen: Tobias Werdich – Luis Sailer Fidalgo (63. Matthias Moser), Jakob Gräser (46. Lukas Gerlspeck), Nicolai Brugger, Fabian Lutz (46. Lukas Bettrich) – Pascal Maier, Tiziano Mulas (73. Mateo Bozic), Nikola Trkulja, Janis Peter – Dominik Stroh-Engel, Noah Müller (63. Bojan Tanev) – Trainer: Stephan Baierl.

Tore: 0:1 Dominik Stroh-Engel (12.), 1:1 Michael Dellinger (36.), 2:1 Timo Pitter (40.), 3:1 Marco Nickel (58.). – Schiedsrichter: Christopher Schwarzmann (Scheßlitz). Gelbe Karten: Marcel Volkmuth / Nicolai Brugger, Luis Sailer Fidalgo, Lukas Gerlspeck. – Zuschauer: 625.

Foto (C) Olaf Schulze

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