Allgäuer Zeitung: Memminger Mängelliste

Der FC Memmingen unterlag dem FC Augsburg II mit 0:2. Trainer Stephan Baierl bringt es nach dem Spiel auf den Punkt: „Wir machen hinten zu viele Fehler und vorne zu wenig Tore.“ Die Allgäuer Zeitung berichtet:

Die Woche der Duelle gegen die Bundesliga-Reserven begann für Fußball-Regionalligist FC Memmingen denkbar schlecht. Vor 996 Zuschauern unterlag der FCM am Dienstagabend dem FC Augsburg II mit 0:2 (0:2). Am Freitag (19 Uhr) steht das Auswärtsspiel beim FC Bayern München II an. Momentan gibt es beim FCM einige Baustellen, was die Performance auf dem Platz angeht.

MM Fußball Regionalliga Bayern 23/24 FC Memmingen – FC Augsburg II 0:2 (0:2) Memmingen rote Trikots und Augsburg weiße Trikots Auf dem Foto Hendrik Hofgärtner Augsburg schießt hier die zwischenzeitliche 0:1 Führung für die Augsburger und läßt dem Memminger Torwart Dominik Dewein keine Abwehrchance Auch Manfred Konrad Nr. 20 und Lukas Gerlspeck Nr. 15 können das Tor nicht verhindern

1. Abschlussqualität: In der 35. Minute traf FCA-Stürmer Alem Japaur den Pfosten – es war die erste richtig gute Chance des Spiels und gleichzeitig ein Wachmacher für die Gäste. Zuvor hatte der FCM durchaus schnell und gefällig nach vorne gespielt – über die Außenspieler Fabian Lutz und Pascal Maier oder Ex-Profi Dominik Stroh-Engel, der als Anspielstation im Sturmzentrum diente. Das Problem: Der letzte Pass kam meistens nicht an – und von den 14 Schüssen der Memminger gingen nur vier direkt auf das Tor von Augsburg-Keeper Marcel Lubik. FCM-Torwart Dominik Dewein, der bei beiden Gegentreffern machtlos war, sagte: „In den letzten Spielen war es ähnlich. Wir waren in der ersten Halbzeit die bessere Mannschaft und hatten auch die besseren Chancen. Uns hat die letzte Konsequenz gefehlt.“ Schmerzhaft vermisst wurde auch der zuletzt gut aufgelegte Noah Müller, der wegen einer Grippe fehlte. Für Ardian Morina kam ein Einsatz noch zu früh.

2. Konsequenz: Beispielhaft die Szene vor dem ersten Gegentreffer: Außenverteidiger Lukas Bettrich hätte mit einem langen Ball klären können, entschied sich aber für die spielerische Lösung. Augsburg erkannte einen guten Moment für das Gegenpressing, eroberte den Ball und ging nach einem Rückpass von der Grundlinie durch Hendrik Hofgärtner in Führung (39 Minute.). Nur wenig später genügten den Gästen zwei Pässe, um aus der eigenen Hälfte bis vor den FCM-Strafraum zu kommen und Hofgärtner vor seinem zweiten Treffer in Position zu bringen (43.). „Das waren zwei Tore aus dem Nichts, denen kleine Fehler vorausgingen. Letztlich haben wir die Partie hergeschenkt“, sagte Dewein. FCM-Trainer Stephan Baierl wählte klare Worte: „Wir haben den Schritt von der Bayern- in die Regionalliga noch nicht gut geschafft. Wir hatten schon öfter die Chance, in Führung zu gehen. Das schaffen wir nicht. Einfach zusammengefasst: Wir machen hinten zu viele Fehler und vorne zu wenig Tore.“

3. Kreativität: Beim Stand von 0:0 schienen sich die Memminger in ihrer Rolle wohlzufühlen. Die Baierl-Elf stand bis auf Stroh-Engel dicht gestaffelt in der eigenen Hälfte und erwartete den FCA II an der Mittellinie und spekulierte auf Umschaltmomente. Diese gab es fünf, sechs Mal – dann ging es auch flott in Richtung des FCA-Tores. Als der FCM allerdings im zweiten Durchgang gefordert war, das Spiel zu machen, schien die Mannschaft an Grenzen zu stoßen. Ein Plan B war nicht erkennbar, ein geduldiger Spielaufbau war ebenso selten wie kreative Momente. Das missfiel auch Baierl: „Das war viel zu viel Kick and Rush, da haben wir die Struktur verloren.“ Dabei wäre eigentlich genug Zeit geblieben, um das Spiel zu drehen. Aber in die Ungeduld der FCM-Spieler mischten sich immer mehr Ungenauigkeiten im Passspiel. Die Gäste, bei denen der Buxheimer Roman Reinelt wegen einer Reizung im Knie fehlte, waren nicht kreativer – aber auf jeden Fall effektiver.

BILDERGALERIE

FUPA-BILDERGALERIE

BFV.TV

RE-LIVE SPORTTOTAL.TV

Von Tobias Giegerich – Allgäuer Zeitung vom 31.08.2023 – Foto (C) Siegfried Rebhan

WEITERE ARTIKEL

P